Bei Anruf: verletzt!
Der EHC München, trotz akuter Personalnot immer noch Zweitliga-Tabellenführer, geht mit der Malaise gelassen um. „Die ganzen Ausfälle in dieser Saison haben uns abgehärtet.“
MÜNCHEN Als EHC-Trainer Pat Cortina Mitte der Woche seinen Kapitän Andreas Raubal nach dessen Knie-Operation in der Atos-Klinik besuchen wollte, da erlebte er gleich die nächste Überraschung. „Ich kam rein und unser Teamarzt Robert Kilger begrüßte mich so: ’Wen willst Du besuchen? Andi oder Schymi?“
Schymi, das ist Stürmer Martin Schymainski, der zweitbeste Scorer des EHC München. Er hatte sich im Training eine Fußverletzung zugezogen, war danach zur Untersuchung ins Krankenhaus gefahren. Diagnose: Schymainski muss mehrere Wochen pausieren. „Aber er wird rechtzeitig zu den Playoffs fit werden“, glaubt Cortina vor dem Topspiel in Schwenningen.
Für Raubal ist hingegen die Saison bereits beendet. Bei der Operation am rechten Knie wurden ein Innenbandriss, sowie Verletzungen des Innenmeniskus und des Knorpels festgestellt. „Aber der Eingriff verlief sehr gut, Andis Saison ist beendet, aber seine Karriere kann weitergehen. Er hat schon mit der Reha begonnen“, sagte Manager Christian Winkler, „wir haben in dieser Saison wirklich die Seuche, was Verletzungen angeht.“ Doch trotz der Personalnot ist der EHC noch immer Tabellenführer der Zweiten Liga.
Auch Verteidiger Patrick Vogl verstärkt jetzt mit Rückenbeschwerden das Lazarett. Nur an vier von 42 Spieltagen stand Cortina ein kompletter Kader zur Verfügung. „Heh, ich hatte in dieser Saison manchmal fast Angst, ans Telefon zu gehen, ich erwartete bei jedem Klingeln die nächste Verletztenmeldung“, sagte der Italo-Kanadier. Doch Winkler entgegnet: „Die ganzen Ausfälle in dieser Saison haben uns abgehärtet, das kann uns nicht mehr schocken.“
Matthias Kerber
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