Beck raus! Der EHC wartet auf Mister X
MÜNCHEN „Es ist nicht fünf vor zwölf, sondern zehn nach", hatte EHC-Manager Christian Winkler vor Tagen über den Zustand des DEL-Klubs gesagt, der nach dem Ausstieg von Gesellschafter Waldemar Jantz ums Überleben kämpft. Jetzt ist die Uhr etwas zurückgedreht. Ein möglicher Investor, der aus dem Umfeld von Gesellschafter Michael Philipps stammen soll, ist aufgetaucht. Er prüft im Moment die Bücher. In den nächsten Tagen will er entscheiden, ob er beim EHC einsteigt und damit den EHC München rettet.
„Das will ich nicht kommentieren, ich sage nur: Es werden ganz heiße Tage für uns", sagte Winkler am Sonntag.
Nach AZ-Informationen ist die Episode mit Rainer Beck, Alleingesellschafter des Zweitliga-Meisters Landshut Cannibals, der mit dem EHC über einen Einstieg verhandelt hatte, so gut wie beendet. Beck klar gemacht, dass er zwar am Erhalt des Eishockeystandorts München interessiert wäre, er den Verein aber zukünftig nicht in der DEL sähe. „Die Wahrscheinlichkeit, dass die DEL-Lizenz dann an Landshut geht, wäre dann freilich recht hoch", hatte Beck im „Landshuter Wochenblatt" erklärt. Auch seine Aussage „Landshut ist bereit, das Münchner Eishockey zu retten", war in München nicht positiv aufgenommen worden. Der Satz war eine schallende Ohrfeige für die Münchner, die ja eine lange Fanfeindschaft mit Landshut verbindet.
Damit gibt es für den EHC nur noch zwei Optionen: Mister X, also der mögliche Investor, wird zum Retter des Münchner Eishockeys - oder die DEL-Spielberechtigung wird an Zweitligist Schwenningen verkauft.
Seit Wochen wird über den Verkauf verhandelt, Schwenningen hat nach AZ-Informationen dem EHC ein finales Angebot unterbreitet. Dieses soll nicht mehr nachgebessert werden. Da der Klub rechtlich gezwungen ist, alle bestehenden Verträge vollumfänglich zu übernehmen, hat man sich bei den Schwenninger Bossen wohl schon auf einen Fonds für mögliche Abfindungen festgelegt.
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