Bachelor, Nationalspieler, Master

EHC-Star Petermann, der beim Deutschland-Cup glänzen will, verbindet Studium und Eishockey
von  Gregor Röslmaier
Felix Petermann
Felix Petermann © Rauchensteiner

EHC-Star Petermann, der beim Deutschland-Cup glänzen will, verbindet Studium und Eishockey.

München - Beim EHC ist Felix Petermann in seinem zweiten Jahr ein Leader auf dem Eis. Für die deutsche Nationalmannschaft wurde er erst in der zweiten Runde nominiert. Neu-Bundestrainer Jakob Kölliker holte den Allgäuer erst nach zwei Absagen in den Kader. Von Freitag bis Sonntag spielt die DEB-Auswahl im Deutschlandcup in der Olympiahalle gegen die Schweiz, die Slowakei und die USA. „Da kommen die Freunde und die Familie, und ich werde Vollgas geben”, sagte der 28-Jährige.

Trotzdem bleibt neben Nationalmannschaft und EHC noch genug Energie für ein Studium. Bis vor kurzem studierte Petermann International Management per Fernstudium. Der Eishockey-Akademiker, das Köpfchen bei der Nationalmannschaft: „Das hält den Kopf frisch neben dem ganzen Sport. Es ist eben eine ganz andere Art der Konzentration. Einfach schön wenn man sich mal in ein Buch vertieft und nichts anderes mitbekommt”, sagt Petermann.

Die Hochschule Ansbach bietet den Studiengang für Spitzensportler an. Auch EHC-Stürmer Uli Maurer studiert dort. Petermann war im ersten Jahrgang dabei, seit März 2006 besteht das Angebot: „Die Schwierigkeit ist, eine Universität zu finden, die einem die Möglichkeit gibt, neben dem Sport zu studieren.”

So ganz trennen konnte er Sport und Uni aber doch nicht. Die Bachelor-Arbeit verknüpft Job und Studium: Eine Analyse über die Anspruchsgruppen – in der Fachsprache: Stakeholder – des EHC. „Das klingt kompliziert, ist aber nur die Forschung, wie der Verein zum Beispiel mit Fans, Medien oder Sponsoren zusammenarbeitet”, sagt Petermann. Ergebnis der Analyse: „Der EHC ist im Großen und Ganzen gut aufgestellt, verbessern kann man sich immer, vielleicht bei den Sponsoren”, sagt der Marktoberdorfer.

Jetzt ist der Stress erst einmal vorbei – und das mit einer respektablen Note: „Am Ende war es eine 2,0. Das ärgert mich ein bisschen, die Eins vor dem Komma wäre schön gewesen.” Fehlt nur noch der Master: „Der kommt, wenn ich in München studieren kann.” Auch das Karriere-Ende plant Petermann bereits: „Am Besten wäre ein Job im Eishockey, da gibt es wenige.” Jetzt steht aber sowieso erst der Deutschland-Cup an.

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