44 Schüsse, kein Punkt: EHC unterliegt Ice Tigers

Der EHC München liefert sich mit den Ice Tigers einen unterhaltsamen Schlagabtausch, macht aber zu wenig aus seinen Chancen. Also ärgert sich Trainer Cortina, dass „wir zu locker waren“
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Eine Bauchlandung musste der EHC gegen Nürnberg hinnehmen.
Rauchensteiner/Augenklick Eine Bauchlandung musste der EHC gegen Nürnberg hinnehmen.

MÜNCHEN - Der EHC München liefert sich mit den Ice Tigers einen unterhaltsamen Schlagabtausch, macht aber zu wenig aus seinen Chancen. Also ärgert sich Trainer Cortina, dass „wir zu locker waren“

Es war eines dieser Spiele, in denen Torhüter zu Helden werden können. Patrick Ehelechner nutzte sie. Der EHC hatte den Tormann der Nürnberg Ice Tigers unter Dauerfeuer genommen, nach 60 Minuten hatte Ehelechner 42 Schüsse gehalten – und der EHC trotz spielerischer Überlegenheit und unzähliger Chancen 2:4 verloren.

3438 Zuschauer waren gekommen, DEL-Rekord für den EHC, eine gute Kulisse für die die erste Derby-Party. Und alle durften zusehen, wie der EHC ein paar wichtige Lektionen lernte, was den Unterschied zwischen der zweiten Bundesliga und der DEL ausmacht. Zum einen: Unkonzentriertheiten werden knallhart bestraft. „Wir haben uns drei Fehler erlaubt, weil wir zu locker waren“, erkannte Trainer Pat Cortina. Für Fehler gibt es in der höheren Liga kaum mehr Gnade. „Gegen eine Topmannschaft kannst du dir keine Sekunde erlauben, zu locker an die Sache heranzugehen", sagt Cortina.

Zum anderen: Siehe Patrick Ehelechner. Der ehemalige Rosenheimer war an diesem Tag Spitzenklasse, sein Gegenüber Joey Vollmer hielt zwar einen Penalty, sah aber insgesamt eher unglücklich aus.

Es blieb die Einsicht, dass guter Wille alleine nicht zählt. Denn der war zweifelsohne vorhanden. „Ich habe von meinen Spieler harte Arbeit verlangt und dass sie viel auf das Tor schießen", sagte Pat Cortina, „genau das haben sie gemacht." 44 Mal schoss der EHC auf das Nürnberger Tor, bot über 50 Minuten einen Schlagabtausch auf hohem Niveau. Phasenweise prasselten die Pucks nur so auf Ehelechners Tor ein. Nach zwei Dritteln, in denen der EHC sein bisher bestes Eishockey der Saison gezeigt hatte, blieb Ryan Ready in der 45. Minute die Riesenchance: Er hatte den Torwart nach einem Alleingang schon ausgespielt, aber Matchwinner Ehelechner kratzte den Puck mit einem Hechtsprung noch von der Linie. Es wäre eine hochverdiente Führung gewesen. Die Olympia-Eishalle lärmte wie noch nie in dieser Saison.

Der EHC allerdings traf nicht zur Führung, Nürnberg dafür schon, diesmal Greg Leeb, zum 2:3 in der 49. Minute. Das reichte, um das Publikum wieder verstummen zu lassen und den EHC nach 60 Minuten tollem Eishockey mit leeren Händen dastehen zu lassen. Kurz vor Schluss nahm Pat Cortina Vollmer vom Eis, die Folge war das 2:4 ins leere Tor.

Auch wenn das Ende aufgrund der tollen Vorstellung des EHC Wehmut zurückließ: So gut wie gegen die Ice Tigers hat der EHC in der DEL bisher noch nicht unterhalten. Über weite Strecken bot Cortinas Mannschaft eine der Kulisse wirklich würdige Leistung und ließ eine der deutlich besseren Mannschaften in der DEL schlecht aussehen. Es bleibt die Hoffnung, dass in Zukunft bei 44 Schüssen wenigstens ein, zwei Tore mehr fallen.

Julian Galinski

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