„2018 für Deutschland spielen – das wäre die Krönung“

EHC-Profi Mark Heatley hat einen deutschen Pass und ist in Kanada aufgewachsen. Hier spricht er über seinen Traum, im DEB-Team aufzulaufen, und seinen berühmten Bruder Dany, den Olympia-Star.
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Will in der deutschen Nationalmannschaft spielen: EHC-Stürmer Mark Heatley.
Rauchensteiner/AK Will in der deutschen Nationalmannschaft spielen: EHC-Stürmer Mark Heatley.

EHC-Profi Mark Heatley hat einen deutschen Pass und ist in Kanada aufgewachsen. Hier spricht er über seinen Traum, im DEB-Team aufzulaufen, und seinen berühmten Bruder Dany, den Olympia-Star.

AZ: Herr Heatley, Sie sind Deutsch-Kanadier und Eishockeyspieler beim EHC München. Können Sie uns erklären, welchen Stellenwert Ihr Sport in Kanada hat und wie wichtig es für die Nation ist, dass die Eishackler mit dem Ahornblatt, die Mission Gold erfüllen?

MARK HEATLEY: Eishockey, das ist unser Nationalsport. Ich glaube, es gibt keinen Superlativ, der zu groß ist, um zu beschreiben, welche Bedeutung Eishockey in Kanada hat. Und jetzt, mit den Spielen in Vancouver, dürfte das wohl das größte sporthistorische Ereignis in Kanada sein, zumindest seit den Spielen 1976 in Montreal. Und ich muss sagen, es tut auch richtig weh, dass ich aufgrund der Zeitverschiebung von den Spielen nicht viel sehen kann.

Zumal Ihr Bruder Dany einer der Topstars im Team Canada ist. Im Auftaktspiel gegen Norwegen hat er gleich zwei Tore gemacht.

Ja, ich war so stolz auf ihn. Das muss wirklich das Größte sein, bei den Spielen im eigenen Land dabei zu sein. Was die Sportkarriere für einen Kanadier angeht, gibt es nichts, was damit vergleichbar ist. Einer meiner großen Träume ist ja, eines Tages mit Dany in einer Mannschaft zu spielen.

Beim Spiel des EHC am Freitag um 20 Uhr in der Olympia-Eishalle gegen Riessersee machen in einem großen Spektakel Werbung für Münchens Bewerbung für die Spiele 2018 gemacht.

Ja, das wäre grandios, wenn München die Spiele bekommen würde. Es würde so viel für unseren Sport bewegen, es würde sicher noch mehr Fans generieren, wir würden eine neue Halle bekommen. Da würden sich viele Optionen ergeben.

Auch für Sie selbst wäre Olympia 2018 eine Option.

Ja, ich würde sagen, das ist der größte Traum überhaupt, den ich habe. Es war immer mein Ziel, irgendwann in der deutschen Nationalmannschaft zu spielen, das Jersey mit dem Bundesadler auf der Brust zu tragen. Wenn das dann auch noch bei Olympischen Spielen in München wäre, das wäre die absolute Krönung.

Sie haben eine deutsche Mutter, einen deutschen Pass, sind aber in Kanada aufgewachsen. Wie deutsch fühlen Sie sich denn?

Eine gute Frage. Ich denke, ich bin eben Deutsch-Kanadier oder Kanada-Deutscher. Ich habe beide Seiten in mir. Wir haben daheim auch immer wieder deutsch gesprochen, ich bin natürlich auch von den Ansichten, der Kultur meiner Mutter geprägt worden.

Was würden Sie denn als typisch deutsch bezeichnen?

Das ist schwer zu sagen, denn ich bin in Bayern, das ist wirklich anders als der Rest in Deutschland. Aber die Pünktlichkeit, die Arbeitseinstellung, diese vielen Gebote und Verbote und Regeln, die befolgt werden, das sind schon Dinge, die ich als sehr deutsch empfinde. Dazu das deutsche Essen: Meine Mutter ist ja eine großartige Köchin und sie hat oft deutsch gekocht – und natürlich auch das Biertrinken, das ist schon deutsch, keine Frage. Aber ich mag es hier, fühle mich sauwohl.

Interview: Matthias Kerber

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