Ecclestone: Renault-Betrug noch nicht erwiesen

Formel-1-Chef Bernie Ecclestone hält einen Betrug des Renault-Teams auch nach der Vorladung durch den Internationalen Automobilverband FIA nicht für erwiesen.
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Flavio Briatore (r) und Bernie Ecclestone besuchen im Juli einen Boxkampf am Nürburgring.
dpa Flavio Briatore (r) und Bernie Ecclestone besuchen im Juli einen Boxkampf am Nürburgring.

Formel-1-Chef Bernie Ecclestone hält einen Betrug des Renault-Teams auch nach der Vorladung durch den Internationalen Automobilverband FIA nicht für erwiesen.

«Dass der Welt-Motorsportrat tätig wird, heißt nicht, dass Renault schuldig ist», zitierte die Tageszeitung «Daily Mail» den Briten. Die FIA wirft dem französischen Rennstall vor, beim Großen Preis von Singapur im vergangenen Jahr einen Unfall seines brasilianischen Piloten Nelson Piquet Jr. inszeniert zu haben. Piquets Teamkollege Fernando Alonso profitierte stark von der anschließenden Safety-Car-Phase und gewann das Rennen. In einer Anhörung will der FIA-Weltrat am 21. September in Paris über den Fall urteilen.

Sollte Renault der Manipulation überführt werden, drohen drastische Strafen bis hin zum Ausschluss aus der laufenden Weltmeisterschaft. Für diesen Fall befürchtet Ecclestone einen kompletten Rückzug des Autobauers aus der Formel 1. Renault-Teamchef Flavio Briatore soll angeblich bereits eine Übernahme des im britischen Enstone beheimateten Teams planen. Bei einer Verurteilung dürfte jedoch auch Briatore kaum ungeschoren davonkommen.

Auch Briatore droht Ärger

Der «Times» zufolge hat die FIA mit Hilfe privater Ermittler Beweismaterial gesammelt. Briatore wurde ebenso ausführlich angehört wie auch Chefingenieur Pat Symonds und der zweimalige Weltmeister Alonso. Entscheidend könnten dem Bericht zufolge die Funk-Aufzeichnungen vom Singapur-Grand-Prix sein. Laut «Times» hat sich Piquet möglicherweise kurz vor seinem Unfall mehrfach darüber erkundigt, in welcher Runde er gerade sei. Alonso war bei dem Rennen ungewöhnlich früh zu seinem ersten Boxenstopp gekommen. Kurz darauf krachte Piquet mit seinem Auto in eine Mauer. Da alle Konkurrenten während der folgenden Safety-Car-Phase zum Tanken kommen mussten, übernahm Alonso die Führung und fuhr seinen ersten Saisonsieg ein.

Angestoßen wurden die Ermittlungen der FIA wohl aus dem Umfeld von Piquet, der jüngst vom Renault-Rennstall entlassen worden war. Seither hatte der Sohn des dreimaligen Weltmeisters Nelson Piquet mehrfach Briatore scharf angegriffen und ihn als seinen «Henker» bezeichnet. Renault wollte die Anschuldigungen bislang nicht kommentieren.

Kein Kommentar von Renault

Für das Team ist es in dieser Saison bereits der zweite Auftritt vor dem Verbandsgericht. Nachdem ein Rad an Alonsos Auto beim Ungarn- Grand-Prix Ende Juli nicht korrekt befestigt worden war und sich beim Rennen löste, wurde der Rennstall zunächst für das Rennen in Valencia gesperrt. Nach einem Protest des französischen Verbands wandelte die FIA die Strafe jedoch in eine Geldbuße von 35 000 Euro um. (dpa)

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