DVV-Team kann vor der nächsten WM-Etappe verschnaufen
Kattowitz - Die Gruppenphase in Kattowitz überstand der Olympia-Fünfte von London souverän, in der zweiten Runde will die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen ihren Marsch in Richtung Medaille fortsetzen. Doch vor dem nächsten Ernstfall dürfen auch die deutschen Schmetterkünstler erstmal durchatmen. Zwei Tage Verschnaufpause gewährt der straffe Spielplan.
44 Jahre nach der einzigen deutschen WM-Medaille macht die Truppe um Star Georg Grozer aber Tempo. Den Einzug in die erste Zwischenrunde schaffte sie schon am Samstag beim hochklassigen 3:1 (25:20, 19:25, 26:24, 25:19) gegen Finnland. "Wenn wir den dritten Satz verlieren, gewinnt Finnland 3:1", beschrieb Heynen den Zitterfaktor. "Es war nur ein Schritt, aber einer in die richtige Richtung."
Verlass war auf Kapitän Jochen Schöps. Heynen wechselte den Diagonalangreifer von Resovia Rzeszow im zweiten Satz für Grozer ein und bewies damit mal wieder sein personelles Gespür. "Es war das Spiel von Jochen Schöps. Er hat das Spiel gedreht", resümierte der Belgier. "Jochen hat grandios gespielt, ich habe einen schwarzen Tag erwischt", meinte Grozer dagegen selbstkritisch. Am Ende des dritten Durchgangs durfte allerdings wieder der gebürtige Ungar ran und sicherte den Satz mit einem Ass. "Ich arbeite mit meinem Gefühl", erklärte Heynen seine Rochaden.
Auf seinen Instinkt kam es auch im letzten Gruppenspiel gegen den Weltranglisten-21. Südkorea an. "Da kommt das wichtigste Spiel der Vorrunde. Wenn wir das verlieren, werfen wir alles weg, was wir uns vorher erarbeitet haben", meinte Heynen zum Stellenwert des deutschen Gipfels in Gruppe B. "Wenn wir aber auch Korea schlagen, haben wir eine super Vorrunde gespielt."
Der Modus bei der WM forderte von Beginn an volle Konzentration, Ausrutscher in den Sechserstaffeln waren verboten. Denn nach dem Einzug in die Zwischenrunde nahmen die Teams alle Ergebnisse bis auf jene gegen die beiden ausgeschiedenen Kontrahenten mit. Und der EM-Sechste um Grozer hatte schon zum WM-Auftakt die erwartete Niederlage gegen Titelverteidiger Brasilien kassiert. Der Druck in der zweiten Runde wird aber noch größer.
- Themen: