Durchboxen im Kugelstoßring

Wieso sich AZ-Kolumnist Frank Busemann bei Nadine Kleinert an Ex-Champion Mike Tyson erinnert.
BERLIN Viel hätte nicht gefehlt, dann hätte Nadine Kleinert Ring gegen Ring getauscht. Dann wäre sie aus dem Kugelstoßring, der ihr immerhin Silbermedaillen bei Olympia (2004) und Weltmeisterschaften (1999, 2001) bescherte, in den Boxring gewechselt. „Ich habe mir das ernsthaft überlegt und auch dementsprechend trainiert. Ich wollte ja richtig boxen, nicht so wie Henry Maske, sondern richtig“, sagt die 33-Jährige.
„Ja, die Kleini, die gar nicht klein ist
Für die WM in Berlin traut Busemann Kleinert einiges zu. „Wenn sie eine Kugel richtig raushaut, dann ist eine Medaille drin“, sagt Busemann, „und das Gute bei den Kugelstoßerinnen ist: Selbst wenn man am Wettkampftag vielleicht noch keine hat, vielleicht hat man sie am Ende der WM, dann wenn die Dopingergebnisse da sind.“
So ähnlich lief es ja schon bei Olympia 2004. Kleinert hatte Platz drei belegt, doch Siegerin Irina Korschanenko wurde dann des Doping überführt. Kleini durfte ihren Kraftkörper wieder mit Silber schmücken.
Matthias Kerber