DTM im Olympiastadion: Bilder vom Aufbau
Hunderte Lastwagen-Ladungen an Schotter, Reifen und Stahlbeton: Das Oly verwandelt sich in eine Rennstrecke – mit Fahrerlager und Siegerpodest. Die AZ hat die Aufbauarbeiten beobachtet
München - Joe Franz sieht nicht aus wie jemand, der sich leicht aus der Ruhe bringen lässt. Und Rennstrecken für die DTM vorzubereiten, das ist sein tägliches Geschäft. Aber so etwas wie im Olympiastadion hat der Fahrerlagerboss vom DTM-Vermarkter ITR auch noch nie gemacht. „In einem Fußballstadion eine Rennstrecke aufzubauen, damit da zwei DTM-Autos gegeneinander fahren können, das gehört sicherlich zu den reizvollsten Aufgaben, die ich je hatte“, sagt er.
Seit Sonntag ist Franz in München, um den Aufbau der Rennstrecke für die Showrennen am Samstag und Sonntag im Olympiastadion zu organisieren und zu überwachen. Am Montag rückten die ersten Sattelschlepper an, seitdem bringen sie unentwegt Material ins Stadion. Beim AZ-Ortsbesuch Mittwochmittag war rund die Hälfte der künftigen Strecke bereits von den Stahlbetonmauern eingegrenzt, Werbebanden waren bereits auf den unteren Sitzreihen der Tribünen angebracht. In der Nordkurve bauten Arbeiter gerade das Podest auf, wo am Wochenende die Siegerehrungen stattfinden werden. In der Parkharfe, wo das Fahrerlager sein wird, wurden die DTM-Autos aus den Tiefladern geholt.
50 Lastwagen waren notwendig, um die insgesamt 500 je zweieinhalb Meter langen und 60 cm bis einen Meter hohen Betonmäuerchen ins Stadion zu bringen. Sogar 502 Lastwagen hatten übrigens schon im März den Schotter gebracht, der die Asphaltdecke stabilisiert. 189 sogenannte Reifenstapel-Sixpacks – Pakete aus je 18 Reifen – sichern die Kurven ab.
Schon im halbfertigen Zustand wirkt der Betonkanal, durch den die 470-PS-Autos am Wochenende rasen werden, eng. So eng, dass es eigentlich kaum vorstellbar ist, wie hier die Fahrer mit weit über 100 Stundenkilometern durch die Kurven jagen sollen. Doch Franz winkt ab: „Zu eng? Ach, was. Wir haben durchgängig eine Streckenbreite von sieben Metern. Die ganze Strecke ist anhand von Computer-Simulationen geplant worden. Die Fahrer kriegen das schon hin.“
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