Dopingskandal: Hörmann rechnet mit Russen ab
PYEONCHANG - Harsche Kritk am russischen Verband. "Die einzig richtige Reaktion wäre es gewesen, sich als Verband zu entschuldigen. Stattdessen wurden die Dinge bagatellisiert. Das ist unmöglich und inakzeptabel."
Genug ist eben genug. Weltverbands-Vizepräsident Alfons Hörmann hat im Dopingfall um drei russische Weltklasse-Biathleten harsche Kritik an der russischen Teamführung und speziell an seinem Vorstandskollegen Alexander Tichonow geübt. „Es ist eindeutig erwiesen, dass die drei Russen gegen die Gesetze verstoßen haben. Die einzig richtige Reaktion wäre es gewesen, sich als Verband dafür zu entschuldigen. Stattdessen wurden die Dinge bagatellisiert. Das ist unmöglich und inakzeptabel“, sagte Hörmann in Pyeongchang
Der in der Internationalen Biathlon-Union (IBU) für den Bereich Marketing zuständige Präsident des Deutschen Skiverbandes (DSV) bezeichnete IBU-Vizepräsident Tichonow, der die Dopingfälle mehrfach öffentlich kleingeredet hatte, als „sportpolitischen Geisterfahrer“. Es sei fatal, wenn der 1. Vizepräsdent den vorbildlichen Kampf des IBU-Vorstandes gegen Doping so beschädige. Hörmann kündigte an, auf der regulären Sitzung des IBU-Vorstandes am Freitag in Pyeongchang die Vorwürfe ebenso zu einem Hauptthema machen zu wollen wie die Diskussion um mögliche Sanktionen gegen Russlands Verband: „Die IBU muss jetzt aufmerksam beobachten, ob den Worten, die von der neuen russischen Verbandsspitze zu hören sind, auch zügig ein Handeln folgt, wie wir es von einem unserer wichtigsten Mitgliedsverbände in dieser schwierigen Situation erwarten.“
Aktuell diskutierte Boykotte von Wettbewerben in Russland lehnte Hörmann in diesem Zusammenhang aber ab. „Ob wir in der IBU über Sanktionen reden müssen, hängt davon ab, ob die Dinge sich in Russland wie angekündigt verändern oder ob die Dopingfälle nur als eine Art Betriebsunfall gewertet werden“, sagte er.
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