Doping-Gerüchte: Friesinger fordert Konsequenzen

Anni Friesinger fordert Konsequenzen, Verbandspräsident Heinze droht mit rechtlichen Schritten: Die holländische TV-Moderatorin Ria Visser hatte die deutschen Eissschnellläufer mit Doping in Verbindung gebracht. Und eine Entschuldigung lehnt sie ab.
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TV-Moderatorin Ria Visser verbreitete Doping-Gerüchte um Anni Friesinger (Bild) und das deutsche Team.
dpa TV-Moderatorin Ria Visser verbreitete Doping-Gerüchte um Anni Friesinger (Bild) und das deutsche Team.

RIXCH - Anni Friesinger fordert Konsequenzen, Verbandspräsident Heinze droht mit rechtlichen Schritten: Die holländische TV-Moderatorin Ria Visser hatte die deutschen Eissschnellläufer mit Doping in Verbindung gebracht. Und eine Entschuldigung lehnt sie ab.

Der Ärger der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) über die niederländische TV-Moderatorin Ria Visser, die Doping-Gerüchte um das deutsche Team verbreitet hatte, war auch am Wochenende noch nicht verraucht. Im Gegenteil. Ria Visser schlug das Angebot von DESG- Präsident Heinze aus, sich öffentlich im Fernsehen zu entschuldigen. Dann „würden wir die Sache auf sich beruhen lassen“, hatte Heinze angekündigt, aber das wollte die ehemalige Eisschnellläuferin nicht. Eine entsprechende Offerte der ARD, vor Kameras ihren Fehler einzugestehen, lehnte sie ab.

Obwohl die Chefin der Medizinischen Kommission der ISU, Jane Moran, keine offizielle Stellungnahme vor deutschen Medien abgeben wollte, gilt als unumstritten, dass dem Weltverband derzeit kein positiver Fall vorliegt. „Wir wissen, es kann lange dauern, bis so etwas bis ins Letzte geprüft ist“, deutete Heinze an, dass sich die DESG auf einen längeren Klärungsprozess einstelle. Visser hatte im niederländischen TV NOS beim Weltcup-Finale in Salt Lake City im Zusammenhang mit einigen Absagen verbreitet, dass es im Umfeld des deutschen Teams Doping-Gerüchte gebe. Bei der WM in Richmond aber entschuldigte sie sich aber beim deutschen Bundestrainer Markus Eicher und erklärte: „Ich glaube, ich habe da etwas zu viel gesagt.“

Im deutschen Team stießen ihre Bemerkungen auf prompte Ablehnung. „Solche Gerüchte dürfen nicht über das Fernsehen verbreitet werden. Es handelt sich nicht um Fakten. Das ist einfach nur rufschädigend“, schimpfte Anni Friesinger. „Das muss Konsequenzen haben“, forderte sie. „Ich habe ein reines Gewissen. Ich weiß nicht, welcher Frust jemanden reitet, so etwas zu behaupten“, empörte sich Daniela Anschütz-Thoms, während Präsident Heinze von „einer unglaublichen Unverschämtheit und Unsportlichkeit“ der TV-Journalistin sprach.

In einem „Stern“-Interview hatte Friesinger eingeräumt, dass es auch im Eisschnelllauf „schwarze Schafe“ gebe („da bin ich mir sicher“). „Ich kann aber versprechen, dass ich nie etwas genommen habe. Das wäre Betrug, und so etwas mache ich nicht. In meiner Karriere hat es übrigens nie dubiose Leistungssprünge gegeben. Wenn es nach mir geht, kann der Kampf gegen Doping nicht hart genug geführt werden“, betonte sie.

In der Woche der deutschen Meisterschaften im Februar war Friesinger nach eigener Aussage zweimal getestet worden. „Auch während meiner Rehabilitation nach der Knie-Operation wurde ich getestet, da lief ich noch auf Krücken. Mal ist ein paar Wochen Ruhe, dann ist man wieder öfter dran“, sagte die 16-malige Weltmeisterin.

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