Dollinger holt aus zum großen Schlag
Der Münchner boxt um den EM-Titel, hofft auf einen WM-Kampf und ein Weißbier
DRESDEN Am Samstag steht er nicht hinter dem Tresen, in seiner Kneipe „sports & more“ in Neuhausen. Sondern wieder einmal im Ring. Denn dann kämpft Armin Dollinger in Dresden gegen den Polen Aleksy Kuziemski um den EM-Titel. Der größte Tag in der Box-Karriere des 37-jährigen Münchners.
Dollinger ist Außenseiter, das weiß er. Kuziemski ist beim Verband WBO Zweiter der Weltrangliste, bei der WBA Fünfter. „Der boxt in einer anderen Klasse“, sagt Dollinger zur AZ und spricht sogar schon über einen möglichen Rücktritt. „Wenn ich nur knapp nach Punkten verliere, mache ich sicher weiter. Wenn ich aber chancenlos bin und vernichtet werde, dann werde ich es mir überlegen. Wehrlos in sein Schicksal ergeben wird er sich freilich nicht. „Ich werde alles tun, um ihm gescheit eine zu verpassen“, sagt Dollinger, der in 19 Kämpfen bislang ungeschlagen ist.
Sollte er auch um zu gewinnen, denn veranstaltet wird der Kampfabend von Kuziemskis Boxstall Universum. „Nur ein Knockout gibt mir die Garantie, dass ich als Sieger aus dem Ring steige.“ Dann wäre Dollinger bei den beiden Verbänden im Halbschwergewicht plötzlich unter den Top Ten der Welt, ein WM-Kampf bald denkbar. Erst einmal würde er sich zurück in München für einen Sieg belohnen. In seiner Kneipe. „Dann zapfe ich mir ein Weißbier.“ Nach 14 Wochen Training hätte er sich das so oder so verdient.
Matthias Kerber
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