Dittmer holt in London Olympia-Ticket
Als erste Triathletin hat sich Anja Dittmer zum vierten Mal für die Olympischen Spiele qualifiziert. Die 35-Jährige aus Neubrandenburg kam in London beim fünften von sieben Rennen der WM-Serie auf Platz drei und erfüllte damit die Kriterien der Deutschen Triathlon Union (DTU).
London - "Ich bin glücklich und beinahe sprachlos", sagte die Sportsoldatin, die schon 2000, 2004 und 2008 bei Olympia dabei war. "Ich habe mich nur auf dieses Rennen konzentriert. Ein weiterer Traum ist wahr geworden."
Siegerin auf dem Olympia-Kurs im Hyde Park, wo auch in einem Jahr die Medaillen vergeben werden, wurde die Britin Helen Jenkins. Die Weltmeisterin von 2008 setzte sich nach 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen in 2:00:34 Stunden gegen die überraschend starke US-Amerikanerin Gwen Jörgensen durch. Mit 15 Sekunden Rückstand auf Jenkins schaffte Dittmer den ersten Podiumsplatz einer Deutschen seit Einführung der WM-Serie 2009.
DTU-Sportdirektor Wolfgang Thiel lobte die "Seniorin" aus seinem Team. "Das Ergebnis spricht für sie und ihre Qualitäten. Wenn sie jetzt an ihrem Selbstvertrauen arbeitet, kann sie in einem Jahr ihr Potenzial voll ausschöpfen", meinte er. Er fühlte sich zugleich bestätigt in der Strategie des Verbandes, nach der sich die Olympia-Kandidaten in diesem Jahr auf den Wettkampf in London konzentrieren sollten. "Das spricht für Anja, für die Trainer und unsere Planungen."
In Svenja Bazlen, mit drei Top-Ten-Platzierungen bislang beste Deutsche in dieser Saison, hat Thiel noch eine weitere vielversprechende Olympia-Bewerberin. In London verpasste sie - zumindest vorerst - allerdings die Qualifikation als 13. Der Stuttgarterin fehlten nur eine Sekunde auf Platz zwölf. Kathrin Müller (Witten) wurde 21., Ricarda Lisk (Waiblingen) 46.
Bazlen und die anderen Deutschen haben in diesem Jahr noch beim WM-Finale in Peking die Chance, mit einem Platz unter den ersten 15 das zweite Ticket zu holen. Ob die DTU drei Sportlerinnen nach London 2012 schicken darf, hängt davon ab, ob sie über die Nationenrangliste ihren dritten Quotenplatz verteidigen kann.
Am Sonntag kämpfen in London die deutschen Männer mit Olympiasieger Jan Frodeno an der Spitze um ihren Platz im Olympia-Team.
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