Die Nummer eins - ein Fall für zwei

Kahn gegen Lehmann - was gab's Zoff zwischen den Fußball-Nationaltorhütern vor der WM 2006. Ganz anders bei den Handballern. Zwischen Johannes Bitter und Carsten Lichtlein herrscht totale Harmonie bei der WM in Kroatien. "Stark, wenn man sich ergänzt."
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Die Nummer ein im deutschen Handball-Tor:  Johannes Bitter.
dpa Die Nummer ein im deutschen Handball-Tor: Johannes Bitter.

VARAZDIN - Kahn gegen Lehmann - was gab's Zoff zwischen den Fußball-Nationaltorhütern vor der WM 2006. Ganz anders bei den Handballern. Zwischen Johannes Bitter und Carsten Lichtlein herrscht totale Harmonie bei der WM in Kroatien. "Stark, wenn man sich ergänzt."

Nach der Ausmusterung von WM-Held Henning Fritz haben Johannes Bitter und Carsten Lichtlein bei der Handball-Weltmeisterschaft in Kroatien bisher mit starken Leistungen überzeugt. Rivalität auf dem Parkett kennen die Torhüter aber nicht. „Kein Torwart auf der Welt kann so ein Turnier durchspielen. Es ist wichtig, dass man sich abwechseln kann“, sagt Bitter.

Der Hamburger ist erstmals bei einem großen Turnier von Beginn an die unumstrittene Nummer eins. Mit tollen Reflexen beim Unentschieden gegen Rekord-Olympiasieger Russland (26:26) und beim Pflichtsieg gegen Außenseiter Algerien (32:20) hat er diese Rolle untermauert. Als der 26 Jahre alte Weltmeister gegen Tunesien (26: 24) in der Anfangsphase aber keinen Ball zu fassen bekam, räumte er seinen Platz. Sein Vertreter Lichtlein hatte dann mit seinen Paraden großen Anteil am Erfolg.

Neid gibt es im Torhüter-Duo nicht. Die Aufgaben während eines Spiels sind klar verteilt. Der eine hält die Bälle, der andere die Trinkflasche. Der Ersatzmann ist dabei am Spielfeldrand mindestens genauso engagiert, leidet mit, gibt Tipps und feuert an. „Carsten steht mir mit Rat und Tat zur Seite. Wenn es mal nicht so läuft, kommt auch schon mal ein lockerer Spruch, um mich aufzumuntern“, erklärt Bitter: „Man ist dann stark, wenn man sich gegenseitig ergänzt.“

Carsten Lichtlein ist froh, dass er überhaupt mal bei einem großen Turnier eine tragende Rolle spielt. Der Lemgoer bestritt zwar schon über 100 Länderspiele, doch war er beim WM-Triumph 2007 ebenso dritter Torhüter wie beim EM-Titel 2004. Das sei schon ein tolles Gefühl. Mit Johannes laufe es wirklich gut, stellte der 28-Jährige vor dem vierten Vorrundenspiel am Mittwoch (17.30 Uhr/live bei RTL) in Varazdin fest.

Heiner Brand sieht die Torhütersituation vollkommen entspannt. „Da sind wir gut aufgestellt. Um andere Dinge muss ich mir mehr Gedanken machen“, meinte der Bundestrainer, der Silvio Heinevetter (Magdeburg) während des Turniers noch als dritten Torhüter in seinen Kader berufen wird.

Das Duo Bitter/Lichtlein könnte auch bei den nächsten großen Aufgaben das Vertrauen des Bundestrainers bekommen. Obwohl wenn Weltmeister Fritz bereits ankündigte: „Bei der EM 2010 will ich wieder die Nummer eins sein.“

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