Die Kickbox-Polizistin Julia Irmin

Julia Irmen soll beim Steko-Team bald Christine Theiss beerben. Am Freitag hat sie ihren ersten Kampf im Circus Krone
Markus Merz |
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MÜNCHEN Christine Theiss überstrahlt alles. Die 32-jährige Kickbox-Weltmeisterin moderiert eine eigene TV-Show, wird regelmäßig erotisch abgelichtet, schreibt Bücher und hat einen Doktortitel der Medizin. Weil Theiss ihrem Sport aber nur noch bis zum kommenden Jahr nachgehen will, hat sich Mladen Steko (betreibt zwei Kampfsportzentren in München, trainiert und managt Sportler wie Christine Theiss) schon länger auf die Suche nach einer adäquaten Nachfolgerin gemacht. Die neue Theiss sollte „eine Geschichte mitbringen”, die sich gut vermarkten lässt.

Also hat Steko bei Julia Irmen aus dem niederbayerischen Osterhofen angefragt, ob sie noch einmal Profi werden will. Nach etwas Bedenkzeit hat die 28-Jährige zugesagt und gehört seitdem zum Kampfsportteam von Mladen Stecko. Am Freitag (19 Uhr) tritt Irmen im Circus Krone zu ihrem ersten Kampf für das Steko-Team gegen Lisa Schewe aus Oberhausen an.

Die Bundespolizistin Irmen und Steko kennen sich schon lange – von der Zeit, als die Kickboxerin schon einmal Profi war (2009) und anschließend zum Amateurboxen gewechselt ist. Also solche hat die Mutter des einjährigen Maximilian im Frühjahr nur knapp die Olympischen Spiele in London verpasst und danach Gedanken an das Ende ihrer sportlichen Laufbahn verschwendet. In der AZ spricht Julia Irmen über...

...den Kampf am Freitag: „Jetzt in den Tagen vor dem Kampf bin ich aufgeregt. Es wird ein großes Publikum sein. Außerdem werden meine Familie, Freunde und sehr viele Kollegen am Freitag mit dabei sein. Meine Gegnerin ist hochinteressant und schwer zu schlagen. Ich bin gut vorbereitet.”


...die verpasste Olympia-Qualifikation: „Ich war richtig enttäuscht, wollte einfach nur raus. Also bin ich mit meiner Familie in den Urlaub geflogen und habe darüber nachgedacht, ob ich aufhören soll. Dann kam der Anruf von Mladen Steko. Als mein Mann dann gesagt hat, ich soll das machen, habe ich zugesagt.”


...ihre Familie: „Bei meinen kämpfen sind immer alle mit dabei. Von meinen Großeltern bis zu Maximilian, der jetzt 16 Monate alt ist. Ich hoffe nicht, dass er später mal den selben Weg einschlägt wie ich. Er hat doch so ein schönes Näschen. Ich hoffe ja immernoch, dass er mal Fußballer wird. Aber wir haben einen kleinen Sandsack daheim, da übt er fleißig dran.


...Christine Theiss: „Sie ist ein Vorbild, die ungeschlagene Weltmeisterin. Leider kann sie am Freitag nicht dabei sein. Aber wir tauschen uns regelmäßig aus und sie hat mir auch schon eine SMS aus Spanien geschrieben und mir viel Erfolg für den Kampf gewünscht. Wir sind hier alle eine eigene kleine Familie. Jeder ist traurig, wenn der andere verliert.”


...ihren Beruf als Polizeiobermeisterin bei der Bundespolizei: „Ohne meinen Arbeitgeber würde das mit dem Profi-Kickboxen nicht funktionieren. Ich werde in Zukunft nur noch Teilzeit arbeiten. Die Polizei als Arbeitgeber habe ich mir ausgesucht, weil wir dort auch sehr viel Kampfsporttraining machen. Als ich die Kickbox-Bilder im Polizei-Dress gemacht habe, war ein Hintergrund, dass wir mich als positives Aushängeschild genommen haben, weil in der Bevölkerung ja oft ein schlechtes Bild von der Polizei existiert. Dem wollten wir entgegensteuern.”

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