Die Dusko-Schaukel zum Sieg gegen Panathinaikos
Neuzugang Savanovic ist beim Sieg der Basketballer des FC Bayern gegen Athen der überragende Mann. Marko Pesic kürt ihn zum Spieler des Spiels – und Trainer Svetislav Pesic warnt schon vor Bremerhaven.
München - Es war der Knockout für Panathinaikos Athen. Eine Minute und 46 Sekunden vor dem Ende des Spiels versenkte Dusko Savanovic einen Dreipunktwurf aus zentraler Position. Die Bayernfans waren Sekunden zuvor für die letzten zwei Minuten des Spiels aufgestanden – so üblich in knappen Partien im Audi Dome –, der Rest war Fan-Ekstase. Die Sensation war geschafft, der Euroleague-Rekordsieger Panathinaikos Athen mit 81 zu 75 geschlagen.
„Dusko!-Dusko!“-Sprechchöre hallten wenig später durch die Halle. „Besser hätte man nicht einkaufen können“, jubelte ein Fan nach dem Spiel. „Genial! Geiler Einkauf! Besser hätte man es nicht machen können“, stimmt seine Nachbarin aus der Südkurve zu.
„Dieser Dreier von Dusko war enorm wichtig. Dann hat jeder Einzelne verstanden, dass wir das Spiel nach Hause schaukeln“, analysierte Geschäftsführer Marko Pesic, der Savanovic vor Saisonbeginn von Anadolu Efes Istanbul zum FC Bayern Basketball geholt hat. „Ich war frei, habe nicht nachgedacht und einfach geworfen“, sagte Savanovic über seinen Treffer zum 76 zu 68. „Ich habe davor ein paar Würfe getroffen und mich gut gefühlt – das ist alles.“
Savanovic zeigte auf dem Feld alles: starke Defense, tolle Bewegungen in der Offensive und fünf versenkte Dreier bei sieben Versuchen. „Deswegen bin ich wahrscheinlich hier, deswegen haben sie mich geholt. Ich habe einfach nur so Basketball gespielt, wie ich es kann“, meinte der 31-jährige Serbe.
Immer auf dem Boden bleiben, das dürfte seinem Trainer gefallen. Svetislav Pesic beendete die Pressekonferenz mit einem Lächeln und den Worten: „Besser hören wir jetzt auf, bevor wir anfangen uns zu loben.“
Nach dem ersten Euroleague-Sieg dieser Saison gegen eine der besten Mannschaften Europas, klopfte Pesic seinem ganzen Team aber natürlich auf die Schuler: „Jeder hat sich richtig, richtig angestrengt, dieses Spiel zu gewinnen. Wir haben sehr aggressiv und sehr konzentriert gespielt.“
Dusko Savanovic ragte aus einer ohnehin überragend spielenden Bayernmannschaft hervor und bekam von Marko Pesic ein Sonderlob: „Wer 20 Punkte gegen Panathinaikos macht, die eigentlich eine Defensivmannschaft sind, der ist Spieler des Spiels.“
Ob die überraschende Niederlage gegen Göttingen am vergangenen Sonntag nach einem ebenfalls starken – wenn auch sieglosen – Auftritt in der Euroleague gegen den FC Barcelona die erhoffte lehrreiche Ohrfeige war, „wird man erst gegen Bremerhaven sehen“, sagt Geschäftsführer Pesic. Dort gastiert der FC Bayern am Sonntag (17 Uhr): „Das ist ein ganz schwieriges Spiel, eigentlich wichtiger als das heute“, sagte Pesic nach der Glanzleistung am Donnerstag
. Es gilt für die Bayern mehr denn je: verlieren verboten. Verglichen mit den geschlagenen Giganten aus Griechenland wirken die Eisbären Bremerhaven eher wie Teddybären. Genauso wie die BG Göttingen verglichen mit dem FC Barcelona.