Die Bibel der Olympia-Befürworter

Mit dem Bid Book bewirbt sich München für die Olympischen Spiele 2018. Auf Deutsch gibt es nur eine Kurzversion. Aber auch die hat Erstaunliches zu bieten.
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Katarina Witt, Vorsitzende des Kuratoriums der Bewerbungsgesellschaft München 2018, posiert in München anlässlich der Präsentation des sogenannten Bid Books.
dapd Katarina Witt, Vorsitzende des Kuratoriums der Bewerbungsgesellschaft München 2018, posiert in München anlässlich der Präsentation des sogenannten Bid Books.

MÜNCHEN - Mit dem Bid Book bewirbt sich München für die Olympischen Spiele 2018. Auf Deutsch gibt es nur eine Kurzversion. Aber auch die hat Erstaunliches zu bieten.

Jetzt ist es also da, das Buch der Bücher, die Bibel der Olympia-Befürworter: Einen Tag nach Abgabe steht das „Bid Book“ im Internet. (Siehe Link)

17 Kapitel auf 396 Seiten, downloadbar in drei leichter verdaulichen pdf-Portiönchen. Allerdings – leider sehen die IOC-Statuten nichts anderes vor – bloß auf Englisch und Französisch. Für die Eingeborenen genügt eine 20-seitige Zusammenfassung auf Deutsch. What shall’s.

Olympia 2018 – noch reine Zukunftsvision. Und so wimmelt es im Buch von Simulationen, Visualisierungen, Piktogrammen, Tabellen und zauberhaften Winter-Zauber-Fotos voller Schnee. Schee.

Doch auch harte Fakten bietet das Bid Book: Auf 1,3 Milliarden Euro belaufen sich demnach die Kosten für die Durchführung der Olympischen und Paralympischen Winterspiele, was Bund, Staat und Stadt zu je einem Drittel garantieren. Dazu kommen Infrastruktur-Baumaßnahmen sowie öffentliche Dienstleistungen (Transport, Sicherheit, Umwelt, Medizin) in Höhe von weiteren 1,3 bis maximal 1,8 Milliarden Euro. So ganz auszuschließen sind Kosten-Explosionen ja auch wieder nicht.

Die „Freundlichen Spiele“, so lautet das Motto der Bewerbung. Freundlich zu den Athleten und Gästen, aber auch, wie es heißt, freundlich zu Zukunft und Umwelt. Weshalb 79 (maximal 122) Millionen Euro fürs Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzept vorgesehen sind. Plus-Energiedörfer (24 Mio.), und ein Zentrum für Nachhaltigkeit (20 Mio.) sind da die dicksten Brocken.

Am erfreulichsten dürften der geplante Bahn-Ausbau (Tutzing-Murnau) sowie der Ausbau der B23 sein. So sind eine Ortsumfahrung von Oberau (6,5 bis 9,7 Mio.) und zwei neue Tunnel zwischen Eschenlohe und Farchant (178/267 Mio.) vorgesehen. Der Spruch „... am Autobahnende bei Eschenlohe Stau und weiter auf der B23 stockender Verkehr Richtung Garmisch“ dürfte so Geschichte sein.

Freie Fahrt nach Garmisch? 100 Prozent Zustimmung! Zumindest in München. Das ist auch schon was. Th. Müller

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