Dickes Lob von Mercedes: "BMW fährt um den Sieg"

MÜNCHEN - Zwei zweite Plätze zum Saisonauftakt in der Königsklasse: Da gerät selbst die Konkurrenz ins Schwärmen über die BMW-Boliden. Ebenso wie Michael Schumacher: "Es sind drei Teams, die um die WM fahren."
Einige Runden lang trieb Nick Heidfeld schon Fernando Alonso, den zweimaligen Weltmeister, vor sich her. Dann fuhr Heidfeld seinen BMW plötzlich neben das Auto des Spaniers – und überholte ihn außen. „Das war einfach nur geil“, sagte Heidfeld anschließend über sein gewagtes Überholmanöver, letztes Jahr in Bahrain, als er endgültig zum Spitzenfahrer wurde.
Mittlerweile sind die Ziele von BMW und Heidfeld nach dem sehr guten Saisonstart – beim Auftakt in Australien wurde Heidfeld Zweiter, eine Woche drauf sein Teamkollege Robert Kubica – andere. Das spürt auch die Konkurrenz. Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug sagt bereits: „BMW fährt um den Sieg mit.“
Schumi: Drei Teams fahren um die WM
Und auch Michael Schumacher schwärmt von den Münchnern. „Es sind jetzt drei Teams, die um die WM fahren“, sagte der siebenmalige Weltmeister am Mittwoch in Brüssel, wo er sich für eine Aktion gegen Alkohol am Steuer engagierte. „Neben Ferrari und McLaren-Mercedes kann auch noch BMW gewinnen. Das wird sehr spannend.“
Heidfeld peilt nun seinen ersten Karriere-Sieg an. Am liebsten natürlich schon an diesem Wochenende beim Wüstenrennen in Bahrain (Sonntag, 13.30 Uhr, RTL und Premiere live). Dass er dafür das richtige Material hat, glaubt auch Haug. „BMW hat sich stark in Szene gesetzt und gehört zu den Teams, die aus eigener Kraft um den Sieg fahren können.“
Die Bayern stapeln tief
Zumal die Strecke in Bahrain den Silberpfeilen weniger gut liegt. „Ferrari ist sicher der Favorit“, sagt Haug. Droht McLaren-Mercedes also in Bahrain das Schicksal wie zuletzt in Malaysia, als die Silberpfeile hinter BMW sogar nur dritte Kraft waren? Die Bayern würde es freuen, auch wenn sie noch eher tief stapeln. „Unser Saisonziel ist der erste Sieg. Es gab in beiden Rennen jeweils noch ein Auto, das schneller war“, sagt Heidfeld, „dementsprechend müssen wir uns weiter steigern.“
Auch sonst versuchen die BMW-Chefs derzeit alles, um sich nicht in die Favoritenrolle drängen zu lassen. „Unsere Bilanz nach dem ersten Überseeblock kann sich sehen lassen“, sagt BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen, allerdings befinde sich BMW immer noch in der Lernphase, meint Theissen.
fil