Der Wille zählt
Im 4. Teil der Serie zum München-Triathlon am Sonntag geht es ums Training in den drei verschiedenen Disziplinen – und um den Volks-Triathlon.
München - Der größte Trainingsfehler ist, nicht zu trainieren”, sagt Ferdinand Bader. „Oder von heute auf morgen alles können zu wollen." Der 29-jährige ist Mitgründer der Formkurve GmbH. Das Unternehmen in der Münchner Altstadt betreut viele Triathleten. Wer grundlegend schwimmen, laufen und radeln kann, der könne sofort mit dem Triathlon-Training anfangen, sagt Bader. Aber man bräuchte auch den Willen regelmäßig zu trainieren. Die gute Nachricht: „Eine Volksdistanz können die meisten dann nach drei bis vier Monaten Training schaffen.”
SCHWIMMEN
Da man mit Kraulschwimmen am schnellsten vorwärts kommt, rät der Sportwissenschaftler dazu, besonders an dieser Technik zu feilen. Um eine gute Wasserlage zu erreichen, sollten Triathleten jedoch alle vier Schwimmarten üben. Ist die technische Grundlage geschaffen, kann es richtig losgehen. Die Strecken im Triathlon beginnen bei 500 Metern. „Viele Sportler haben am Anfang das Problem, dass sie die Strecke nicht durchschwimmen können”, weiß Bader.
Daher sollten sie vor dem ersten Freiwasserkontakt im Schwimmbad trainieren, bis sie sich sicher fühlen. Gute Übungen, um sich auf die erschwerte Orientierung im See vorzubereiten: Ein paar Züge mit geschlossenen Augen schwimmen oder mal den Kopf nach vorn aus dem Wasser heben und schauen, wohin man schwimmt.
RADFAHREN
Um in den Triathlon reinzuschnuppern, braucht man keine Profiausrüstung. „Wenn es ein Rad ist, das fährt, kann ich damit zum Triathlon gehen”, sagt Ferdinand Bader. Trainieren kann man auf den Radwegen in und um München, auf den Isartrails. Wer eins besitzt, fährt mit dem Rennrad ganz raus aus der Stadt und sucht sich wenig befahrene Straßen. Für Einsteiger gilt: Am Anfang lieber lange und langsame Touren, später kürzere, knackige. „Gerade beim Triathlon-Training ist es interessant, erst radeln zu gehen und dann einen kurzen Lauf hinten drauf zu setzen." Ein weiterer Tipp vom Experten: „Die Trittfrequenz am Ende der Radstrecke etwas erhöhen, damit der Wechsel zum Laufen leichter fällt."
LAUFEN
Wer im Lauftraining die geforderte Wettkampflänge locker schafft, sollte mit Sprints und Steigerungsläufen an seiner Schnelligkeit arbeiten. Die Lauftechnik profitiert von Übungen aus dem Lauf-ABC. Das beinhaltet Fußgelenksarbeit sowie Sprung- und Laufvarianten. Eine Renntaktik – und das gilt für alle Disziplinen – könne bei Neulingen vernachlässigt werden. „Es ist erst mal wichtig durchzukommen", beruhigt Bader alle Eifrigen. „Zu wissen, wie schnell man welche Disziplin angehen kann, das braucht Erfahrung."
Eine Faustregel für das breitensportliche Triathlon-Training: Jede Disziplin einmal die Woche und auf jeden Fall regelmäßig trainieren. Das geht auch mit Job und Familie.
Info: www.formkurve.com
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