„Deckmantel Doping“

Olympiapark-Chef Wilfrid Spronk kämpft für die Münchner Sixdays – und ärgert sich über die Absage in Stuttgart.
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Auch die Sixdays leiden unter der Dopingproblematik. Der Vorverkauf in München läuft „noch nicht zufriedenstellend“.
Roth/Augenklick Auch die Sixdays leiden unter der Dopingproblematik. Der Vorverkauf in München läuft „noch nicht zufriedenstellend“.

Olympiapark-Chef Wilfrid Spronk kämpft für die Münchner Sixdays – und ärgert sich über die Absage in Stuttgart.

MÜNCHEN Bisher hat Wilfrid Spronk, der Boss des Münchner Olympiaparks, die Macher des Sechstagerennens in Stuttgart als Verbündete angesehen. Als gute Kollegen, quasi. Ab 6. November sollten die Sixdays in der Olympiahalle rollen, im Januar in Stuttgart. Daraus wird nichts: Die Stuttgarter haben ihr Rennen abgesagt: die Begründung lässt auch die Münchner Sixdays in trübem Licht erscheinen.

„Aufgrund der Dopingproblematik hat der Radsport ein enormes Imageproblem, das wir nicht auffangen können. Das trifft uns leider voll mit“, hat Stuttgarts Geschäftsführer Andreas Kroll erklärt.

Diese Argumentation bringt Spronk in Rage. „Da wird unter dem Deckmantel des Dopings eine Entscheidung getroffen“, schimpft der Olympiapark-Chef. „Dabei weiß doch jeder, dass in Stuttgart das Ganze schon lange finanziell an der Kante war. So kann man sich mit dem Deckmantel Doping schön aus der Affäre ziehen. Das stinkt mir.“

Und dann folgt Spronks Plädoyer in Sachen Bahnsport: „Dopingsünder wie Stefan Schumacher und Bernhard Kohl – das ist ein Problem des Straßenradfahrens. Auf der Bahn gibt es fast keine Dopingfälle. Das muss man in Fairness zu den Bahnfahrern ganz klar machen. Und wir testen hier intensiv. Bei uns starten 30 Fahrer, es gibt 14 Doping-Tests. Welches Straßenrennen kann denn da prozentual mithalten? Keines!“

Zwar haben andere Sixdays-Standorte wie Bremen, Berlin oder Dortmund klar gemacht, dass sie nicht aussteigen. Doch das Überleben der Sixdays-Serie ist noch nicht gesichert. Auch in München muss sich etwas tun, nachdem es 2007 einen finanziellen Einbruch gegeben hat.

„Wir haben die Flucht nach vorne angetreten und investiert. Mit den Vorverkäufen sind wir aber noch nicht zufrieden“, sagt Klaus Cyron, Chef des Veranstalters S&K. Sein Appell: „Wir brauchen jeden einzelnen Zuschauer.“

60800 waren es 2007, jetzt sollen etwa 65000 her. Sonst haben die Sixdays nicht nur Image-, sondern auch Finanzprobleme.

Matthias Kerber

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