DEB-Team: Trotzreaktion nach Olympia-Aus?

Bei Pat Cortina sind das Lachen und der Kampfgeist zurück. Der Bundestrainer zog seine Spieler zum ersten Mal seit dem blamablen Scheitern in der Olympia-Qualifikation wieder zusammen.
dpa |
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Bei Pat Cortina sind das Lachen und der Kampfgeist zurück. Der Eishockey-Bundestrainer zog seine Nationalspieler am Mittwoch zum ersten Mal seit dem blamablen Scheitern in der Olympia-Qualifikation wieder zusammen.

Frankfurt/Main - Und ausgerechnet aus dieser Schmach vor knapp zwei Monaten soll die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) jetzt die nötige Kraft und Motivation für die WM im Mai in Finnland und Schweden ziehen.

"Wir wollen der Welt unser wahres Gesicht zeigen", sagte Cortina kurz vor dem Abflug zu den beiden ersten Vorbereitungsspielen am Freitag und Samstag in Minsk und Soligorsk gegen Weißrussland. "Es wird schwer, aber nicht zu schwer, die Spieler wieder aufzubauen und zu motivieren." Schließlich habe er es "mit Profis" zu tun. "In dem Moment, wo sie das deutsche Trikot anziehen, werden sie alles tun, um diese Enttäuschung vergessen zu machen", hoffte der 48-Jährige.

Cortina wirkte entspannt, aber nicht zu locker, selbstkritisch aber auch nicht gebeugt, als er in der Frankfurter Vertretung eines DEB-Sponsors noch einmal über das Olympia-Aus sprach. Das peinliche Scheitern an Österreich, dieses "Cordoba auf dem Eis" würde auch an ihm "ein ganzes Leben lang hängen bleiben", sagte der Italo-Kanadier. Aber das sei kein Grund, die gesamte Mannschaft infrage zu stellen.

In Torwart Andreas Jenike, den Verteidigern Peter Lindlbauer (beide Nürnberg) und Patrick Seifert (Augsburg) sowie den Angreifern Bernhard Keil und René Röthke (beide Straubing) berief Cortina lediglich fünf Neulinge in sein aufgrund der laufenden DEL-Playoffs stark ersatzgeschwächtes Aufgebot für Weißrussland. Auch Spieler wie Christoph Schubert (Hamburg) oder Christoph Ullmann (Mannheim), die er zuletzt nicht nominierte, habe er noch nicht abgeschrieben.

Für den Bundestrainer zählt weniger die Auswahl der Spieler als die Arbeit mit den Spielern zu den Lehren, die er aus der Blamage zieht. "Es ist leicht, das im Nachhinein zu sagen. Aber wir geben unserem Nationalteam zu wenig Zeit, um sich vorzubereiten", sagte er.

"Im Eishockey kommen deutsche Erfolge durch harte Arbeit, eine starke Defensive und gute Torhüter-Leistungen zustande. Eine starke Defensive und gute Torhüter-Leistungen hatten wir bei der Olympia-Qualifikation. Genug Zeit, um hart zu arbeiten, aber nicht."

Das habe der enge DEL-Spielplan vor dem Turnier verhindert. Österreich, das statt Deutschland nun im kommenden Jahr in Sotschi dabei ist, hatte die heimische Liga unmittelbar vor dem Turnier in Bietigheim zugunsten eines Auswahl-Lehrgangs unterbrechen können.

Umso mehr freut sich Cortina über die "Euro Hockey Challenge". Im Rahmen des Turniers der zwölf besten Teams Europas, das sich über zwei Jahre erstreckt werden dem deutschen Team mitten in der WM-Vorbereitung je zwei Spiele gegen Weißrussland, Tschechien (12./13. April) und Schweden (20./21. April) beschert. "Die Challenge erlaubt uns, gegen Teams auf einem hohen Level zu spielen und uns gut für die WM zu präparieren", sagte der Coach.

Je weiter die DEL-Playoffs voranschreiten, desto mehr Spieler wird er auch von den dort scheiternden Clubs einbauen können. Auf NHL-Profis wie Christian Ehrhoff, Dennis Seidenberg oder Marcel Goc muss der Bundestrainer nach dem Arbeitskampf in Nordamerika und der damit verbundenen Verschiebung der Saison dagegen eher verzichten. "Wir werden sehen. Noch ist es zu früh, um etwas zu sagen", meinte er und gibt die Hoffnung damit noch nicht auf. Cortina kann in Finnland und Schweden jede Unterstützung gebrauchen. Denn nach dem Olympia-Aus gilt in diesem Jahr ganz besonders: "Wir brauchen eine gute WM."

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