Das Hassduell der Supersprinter

André Greipel und Mark Cavendish liefern sich seit Jahren Duelle – nicht nur auf dem Rad. Dem ersten Etappensieg des Rostockers folgte nun der Konter des Briten.
Pierre Winkler |
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Lavaur - Nur einen Tag lang durfte André Greipel den Triumph über seinen Erzfeind auskosten. Nach dem Etappensieg des Deutschen am Dienstag schlug der Brite auf der elften Etappe der Tour de France zurück – Greipel blieb nur Platz zwei. Die klare Ansage von Cavendish: „Da war heute wenig zu machen für die anderen.“ Gemeint war damit vor allem Greipel, mit dem sich der Mann von Isle of Man seit Jahren in Sprints bekriegt.

Bis 2010 fuhren beide zusammen für das Team HTC-Highroad – oder besser gesagt: gegeneinander. Der Hass regierte, zwei Supersprinter in einer Mannschaft waren zuviel. Vor allem mit einem Typ wie Cavendish: Stets wurde er Greipel vorgezogen, gewann bislang 18 Etappen bei der Tour. Und verhinderte vier Jahre lang, dass Greipel mitdurfte nach Frankreich.

Vier Jahre lang machte er sich über Greipel lustig, beleidigte und verspottete ihn. Der Deutsche könne „nur beschissene kleine Rennen gewinnen“, höhnte Cavendish. Greipel musste ausweichen, 2010 gewann er die Tour Down Under in Australien.

Irgendwann hatte der Familienmensch aus Rostock genug und flüchtete zum belgischen Team Omega Pharma-Lotto. Er war es leid, den Feind im eigenen Team gewinnen zu sehen. Niemand hielt zu ihm. Sogar Sprint-Legende Erik Zabel, Berater bei Highroad, kritisierte Greipel: „In den entscheidenden Situationen ist André vielleicht zu lieb und kann nicht ausblenden, dass er Familie hat.“ Das saß.

Beim neuen Team ist Greipel im Sprint die Nummer eins, fährt mit fast 29 Jahren seine erste Tour. Doch Cavendish verfolgte ihn. Bei der Tour de Suisse riss das Feld auf einer Etappe auseinander, beide fielen zurück. Greipel ging Cavendish danach frontal an: „Warum verdammt nochmal bleibst du nicht an deinem Vordermann dran?“ Der Brite, ein Twitterer, konterte auf seinem Account: „Der dümmste Kommentar des Jahres geht an André Greipel.“

Und jetzt? Nach der Pleite gestern gab Greipel einem Dritten die Schuld: „Roman Feillu hat mich in den Zaun geboxt.“ Immerhin nicht der ewige Rivale.

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