Copado trotzig: "Mir tut nichts leid"

Der Stürmer Francisco Copado über Mädchen, Stars und sein schlechtes Image bei den Hachinger Ultras.
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Bereut nichts: Francisco Copado.
sampics/Augenklick Bereut nichts: Francisco Copado.

Der Stürmer Francisco Copado über Mädchen, Stars und sein schlechtes Image bei den Hachinger Ultras.

AZ: Herr Copado, Ihre Rückkehr nach Haching haben Sie sich anders vorgestellt, oder? Samstag in Aue ist ein Sieg Pflicht, um den Aufstieg nicht endgültig abzuhaken. Warum lief es bisher auch bei Ihnen nicht richtig rund?

FRANCISCO COPADO: Ich weiß nicht wie die Erwartungshaltung war. Ob die Leute und die Medien dachten, dass jetzt einer kommt und alle Spiele gewonnen werden. Du alleine wirst nie gewinnen können. Samstag wollen wir das nächste Spiel gewinnen und dadurch weiter an den Aufstieg glauben.

Zuletzt gab es auch neben dem Platz viel Unruhe um Ihre Person. Der „Mädchen"-Eklat brachte Ihnen 500 Euro Geldstrafe ein.

Das hat der Trainer bestimmt und das muss ich als Spieler akzeptieren. Es ist passiert und war halb so wild. Mir ging es darum der Mannschaft zu helfen. Vielleicht habe ich die falschen Worte gewählt.

Tut es Ihnen im Nachhinein leid?

Was heißt leid? Mir tut nichts leid, was ich gesagt habe. Es waren vielleicht die falschen Worte. Ich wollte nur, dass wir nach zwei dummen Niederlagen endlich aufwachen.

Die Hachinger Ultras haben Sie nach dem 1:0 gegen Regensburg übel beschimpft, es gab zum ersten Mal „Copado raus"-Rufe. Einige der Fans sind der Meinung, dass die Geldstrafe zu niedrig war für das, was sie verdienen.

Wenn die wüssten, was ich hier verdiene, dann wird die Geldstrafe viel größer wie sie eigentlich aussieht. Mir geht es nicht ums Geld. Ich habe immer gesagt, dass Haching unser Zuhause ist, deshalb sind mein Frau und ich mit unserem Sohn zurückgekommen. Ich habe nie Probleme mit Fans gehabt und ich habe schon vor vielen Fans gespielt. Wenn diese Leute meinen, dass ich so toll verdiene, dann können die gerne kommen und das kontrollieren.

Ein Vorwurf der Ultras gegen Sie ist, dass Sie den Star raushängen lassen. Stimmt das?

Ich will kein Star sein. Ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt noch weiter Fußball spiele. Ich wurde von der Spielvereinigung gebeten zu helfen. Ein Star ist für mich ein Ribéry, aber nicht ein Copado in Haching.

Die Wut der Ultras ist auch darin begründet, dass Sie Sonderrechte hätten, weil Sie mit Eva Schrobenhauser, der Tochter von Hachings Mäzen, verheiratet sind.

Mich hat noch kein Ultra deswegen angesprochen. Sonderrechte wären, wenn ich nur das Abschlusstraining mitmachen und dann spielen würde. Das ist nicht meine Art. Ich trainiere genauso oft und genauso viel wie die anderen und habe keine Sonderrechte hier. Ich will auch nicht, dass die Leute so falsch über mich denken. Wenn die Ultras den richtigen Copado sehen wollen, um sich ein Urteil zu bilden, können wir gerne reden.

Was ist mit dem Vorwurf, Sie hätten den Trainer im Griff und könnten sich alles erlauben?

Darüber lache ich. Ich weiß nicht, warum sowas erzählt wird. Vorallem weil man nicht dabei ist. Es ist nicht so. Außerdem sollte man dann den Trainer fragen. Wir haben ein ganz normales Spieler-Trainer-Verhältnis.

Sie sagen selber, dass Sie in Haching noch nie so eine negative Stimmung gegen sich gespürt haben.

Ich wurde als Buhmann ausgesucht, kann damit leben. Ich hoffe, dass sich das schnell ändert. Beschimpfungen sind nie schön. Wir Spieler sind auch sensibel.

Wie denken Sie generell über Ultras? Sie sagten, das seien alles „pubertäre Jungs".

Ultras sind wichtig, weil die uns überall begleiten und unterstützen. Mit „pubertär" meinte ich nur die drei, vier, die mich beschimpft haben. Ich habe kein Problem, den Ultras die Hand zu reichen. Aber trotz der Situation habe ich die Rückkehr nicht einmal bereut. Ich werde weiter alles für Haching geben.

Interview: Reinhard Franke

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