Copado: Bruch mit den Fans

Hachings Ultras pöbeln gegen den Star in der Provinz. Der wehrt sich: „50 pubertäre Jungs.“
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Umstritten bei den eigenen Fans: Francisco Copado (r./hier im Duell mit Regensburgs Grassow).
sampics/Augenklick Umstritten bei den eigenen Fans: Francisco Copado (r./hier im Duell mit Regensburgs Grassow).

Hachings Ultras pöbeln gegen den Star in der Provinz. Der wehrt sich: „50 pubertäre Jungs.“

UNTERHACHING Francisco Copado und die Spielvereinigung, das sollte eigentlich eine Love-Story sein. Nicht nur, weil er mit Eva liiert ist, der Tochter des SpVgg-Mäzens Anton Schrobenhauser. Nach seiner Rückkehr aus Hoffenheim sollte der Bundesliga-Star den Drittligisten nach oben führen. Doch die Geschichte vom Paradiesvogel in der Provinz, sie scheint kein gutes Ende zu nehmen.

Erst gab es Wirbel um den weißen Porsche, mit dem Copado im Sportpark vorfuhr, dann um seinen Spruch, die Mannschaft habe gespielt „wie Mädchen“ (was ihm eine Geldstrafe einbrachte). Und nun, ausgerechnet beim 1:0 gegen Regensburg, dem ersten Sieg nach drei Niederlagen, wenden sich die Fans ab vom extrovertierten Solisten.

In der 82. Spielminute wurde Anton Fink von Trainer Ralph Hasenhüttl ausgewechselt. Zum Unmut der Hachinger Ultras. Die brüllten lautstark „Copado raus!". Als Copado nach dem Schlusspfiff in Richtung Spielertunnel ging, wurde der Heimkehrer übel mit „Du W……" beschimpft.

Copado schüttelte verständnislos den Kopf. Später gab er sich gelassen: „Das sind 50 pubertäre Jungs, die da rumschreien. Die noch nie einen Ball am Fuß hatten, die gar nicht wissen, was Fußball ist."

So ganz scheint ihn die Sache aber nicht kalt zu lassen. „Ich habe noch nie Probleme mit Fans gehabt und noch nie so eine negative Stimmung gegen mich in Haching gespürt“, sagt der 34-Jährige. „Ich weiß aber, was das für Leute sind. Wenn man ein Tor macht, feiern die dich. Und wenn nicht... Wenn der Trainer mit mir zufrieden ist, ist mir das wichtiger als diese 50 Leute, die ‚Copado raus' brüllen."

Die Wut der Hachinger Ultras besteht schon seit der ersten Zeit von Copado in Haching. Lukas L. von der „Periferia Combattente" (steht für „Vorstadtkrieger“) sagte zur AZ: „Dieser Spieler ist in der Hachinger Fanszene total unbeliebt. Er hat sich schon daneben benommen, als er das erste Mal bei uns gespielt hat. Seitdem mag ihn keiner.“ Und weiter: „Copado darf machen, was er will. Der hat den Hasenhüttl komplett in der Hand. Der Trainer lässt sich vom Copado rumkommandieren. Die Geldstrafe war viel zu wenig für das, was der hier verdient."

Reinhard Franke

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