China, immer wieder China
Deutschlands Tischtennis-Männer holen bei der Team-Weltmeisterschaft in Dortmund Silber. Im Finale unterliegt das Team um Timo Boll der asiatischen Supermacht deutlich mit 0:3
DORTMUND Sie spielten ein grandioses Turnier und räumten bis zum Finale alles und jeden auf dominante Art und Weise aus dem Weg. Für die absolute Perfektion reichte es am Ende aber nicht: Deutschlands Tischtennis-Männer haben bei der Weltmeisterschaft in Dortmund die Sensation verpasst. Die Mannschaft um Top-Star Timo Boll verlor das Traumfinale gegen China mit 0:3 und muss weiterhin auf das erste WM-Gold warten.
In einem gutklassigen Match gewann der WM-Dritte Boll zwei Sätze, der EM-Zweite Patrick Baum holte lediglich einen Durchgang. Das war vor 11 000 Zuschauern für die Auswahl von Bundestrainer Jörg Roßkopf am Sonntag zu wenig, um den nunmehr 18-maligen Rekordweltmeister vom Thron zu stürzen. „Man muss China Respekt zollen, sie haben bärenstark gespielt”, sagte Boll – und ließ eine Kampfansage für die Zukunft folgen: „Aber wir geben nicht auf!”
Deutschland erhielt nach einem starken Turnier zum vierten Mal die Silbermedaille. 1969, 2004 und 2010 verlor das DTTB-Team ebenfalls das Finale. Das bisher einzige WM-Gold im Männer-Bereich hatte der heutige Bundestrainer Roßkopf vor 23 Jahren an gleicher Stelle mit seinem Partner Steffen Fetzner im Doppel gewonnen. Bronze ging an Japan und Südkorea. Chinas Asse Zhang Jike, Ma Long und Wang Hao drückten im Finale ordentlich aufs Tempo und gewannen verdient. Zugleich verlängerten sie die Siegesserie – seit 2000 – für das Reich der Mitte.
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