Bryant, der bayerische Riese

John Bryant spielt sich beim Playoff-Auftakt des FC Bayern Basketball gegen die MHP Riesen Ludwigsburg in einen Rausch. Der Center sagt: „Mein Ziel ist der Meistertitel!“
Julian Buhl |
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„Manchmal braucht jeder Spieler eine kleine Extramotivation. Diesen kleinen Tritt in den Hintern eben“, sagte John Bryant (r.).
sampics/Augenklick „Manchmal braucht jeder Spieler eine kleine Extramotivation. Diesen kleinen Tritt in den Hintern eben“, sagte John Bryant (r.).

München - Es waren schon mehr als fünf Minuten im zweiten Viertel gespielt und es lief immer noch alles nach Plan – für die MHP Riesen Ludwigsburg. Den ersten Spielabschnitt hatten die Gäste bei den Basketballern des FC Bayern mit 27:21 für sich entschieden und führten nun noch immer mit 36:33. Doch dann hatte der bayerische Riese endgültig genug. Die Zeit für den fast schon gigantischen Auftritt von John Bryant war gekommen: per Korbleger, Freiwurf, aus der Nah- oder Halbdistanz und zum krönenden Abschluss per Dreier. Der 2,11 Meter große Center-Koloss der Münchner traf, wie er wollte und erzielte die folgenden zehn Punkte für sein Team. Am Ende der Bryant-Show führte seine Mannschaft mit 43:39.

Die Wende in Spiel eins des Playoff-Viertelfinals war geschafft. Bayern gab die Führung nicht mehr ab und gewann die Partie mit 97:80. Und Bryant hatte in seinen gigantisch-verrückten zwei Minuten eindrucksvoll unter Beweis gestellt, wozu er in Bestform fähig ist und welchen Wert er dann für seine Mannschaft in den entscheidenden Spielen haben kann. Sogar den ebenfalls stark aufspielenden Topscorer Nihad Djedovic (22 Punkte) hatte der 28-Jährige, der in Ulm einst zweimal in Folge (2012 und 2013) zum wertvollsten Spieler der Liga (MVP) gewählt worden war, mit seiner Leistung in den Schatten gestellt. 17 seiner 19 Punkte erzielte Bryant dabei schon in der ersten Halbzeit.

Auch wenn Ludwigsburgs Center John Brockmann (8) drei Rebounds mehr als Bryant (5) vom Brett holte, gab es über den Sieger des Center-Duells keinen Zweifel. „John ist ein großer Junge und ein schweres Matchup unter den Körben. Wir werden als Team einen guten Job machen müssen“, hatte Riesen-Kapitän Brockman vor der Partie, in der er dann sieben Punkte erzielte, bereits gesagt. „Wir müssen unsere Lehren aus diesem Spiel ziehen, Videos studieren und im zweiten Spiel stärker zurückkommen“, stellte er nun hinterher fest und meinte damit wohl vor allem auch sich selbst und seine Begegnungen mit Bryant. Der dürfte sich nun etwas mehr auf das Wiedersehen freuen, zu dem es schon heute Abend (20 Uhr, live auf telekombasketball.de) bei Spiel zwei in Ludwigsburg kommen wird.

Dabei hat Brockman in den vergangenen beiden Spielzeiten Bryant als besten Rebounder der Liga abgelöst. Bayern-Coach Pesic adelte Brockman zuletzt sogar als besten Center Europas. Und Bryant spielt – diplomatisch formuliert – bis hierhin eigentlich nicht unbedingt seine allerstärkste Saison. Als die Bayern im Herbst zwischenzeitlich fünf Niederlagen in Folge hinnehmen mussten, hatte Pesic seinen Center darauf auch unmissverständlich aufmerksam gemacht. „Er hat mehr geweint als gespielt“, sagte der 66-Jährige damals nach der 74:90-Pleite bei Alba Berlin. Bryant nahm es zumindest nach außen hin locker. „Manchmal braucht jeder Spieler eine kleine Extramotivation. Diesen kleinen Tritt in den Hintern eben“, sagte Bryant dazu im AZ-Interview.

In Form von Vitalis Chikoko, den Pesic im Winter für seine Position verpflichtete, gab sein Trainer ihm einen weiteren. Offenbar mit der erhofften Wirkung. Denn pünktlich zu den Playoffs präsentiert sich Bryant nun in Topform. „Mein Ziel ist der Meistertitel, diese Trophäe möchte ich zurück nach München bringen“, sagte Bryant kürzlich. Sieht ganz so aus, als ob er seinen Worten nun auch Taten folgen lassen möchte.

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