Bronze für deutsche Bahnradfahrer
Nachdem das Trio des BDR im Halbfinale knapp am französischen Team gescheitert war, ging es im «kleinen Finale» gegen Australien noch enger zu. Für die deutschen Radsportler war es das erste Edelmetall der Spiele.
Als der Knoten endlich geplatzt war, jubelte Verbandspräsident Rudolf Scharping auf der Tribüne erleichtert mit: Die deutschen Radsportler gewannen am Freitag mit Bronze im Teamsprint ihre langersehnte erste Olympia-Medaille in Peking und holten damit zum Auftakt der Bahn-Wettbewerbe im Velodrom Laoshan das nach, was den Straßen-Fahrern versagt geblieben war.
Im «kleinen Finale» bezwangen René Enders (Erfurt), Maximilian Levy (Cottbus) und Stefan Nimke (Schwerin) Australien in 44:014 Sekunden mit der Winzigkeit von 8/1000 Sekunden. Als Prinz Willem Alexander der Niederlande die Medaillen überreicht hatte, kämpfte der nur 1,65 Meter große Enders bei der Siegerehrung mit den Tränen.
Knappe Entscheidungen
Der 30-jährige Schlussfahrer Nimke war im entscheidenden Lauf über sich hinausgewachsen und hatte das Rennen aus dem Feuer gerissen, nachdem sein Team nach den ersten beiden Fahrern noch hinter den Australiern gelegen hatte. «Ich freue mich, dass es endlich geklappt hat. Mit ein bisschen Glück hätten wir ja sogar um Gold fahren können. Aber wir sind sehr zufrieden mit der Bronzemedaille», sagte Burckhard Bremer, Sport-Direktor des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR). Im Gegensatz zu Frankreich hatten die deutschen Fahrer während der drei Läufe nicht gewechselt. Der Olympiasieger von Athen, von dem in Peking nur noch Nimke übriggeblieben ist, hatte in der Zwischenrunde Japan sicher mit der drittschnellsten Zeit (43,699 Sekunden) ausgeschaltet. Zum Einzug in das «große Finale» fehlten den deutschen Fahrern nur 43/100 Sekunden hinter dem dreifachen Weltmeister Frankreich (43,656), der sich im Kampf um Gold Vize-Weltmeister Großbritannien geschlagen geben musste. Die Briten in der Besetzung Chris Hoy, Kenny Jason und Jamie Staff ließen den Franzosen im nicht voll besetzten Velodrom in 43,128 Sekunden nicht den Hauch einer Chance. In der Qualifikation der 4000-Meter-Einzelverfolgung fuhr der Goldmedaillengewinner von Athen, der Brite Bradley Wiggins vom T- Mobile-Nachfolger Columbia, in 4:15,031 Minuten olympischen Rekord. Er hielt auch die alte Bestmarke mit 4:15,165. Deutsche Fahrer waren in der Einzelverfolgung zum ersten Mal seit 1952 nicht qualifiziert. Verena Jooß aus Karlsruhe schied in der Qualifikation der 3000 Meter-Verfolgung der Frauen mit 3:44,480 Minuten aus. (dpa)
- Themen: