BMW Open: Petzschner fordert Hewitt
MÜNCHEN - Zwei deutsche Duelle, Philipp Kohlschreiber gegen Björn Phau und Andreas Beck gegen Mischa Zverev, ergab die Auslosung zur 1. Hauptrunde der BMW Open (Montag bis Sonntag) beim MTTC Iphitos. Und Philipp Petzschner muss gegen Publikums-Magnet Lleyton Hewitt ran. Titelverteidiger Gonzalez sagte wegen Verletzung ab.
Zwei Jahre nach dem Überraschungserfolg von Philipp Kohlschreiber bei den BMW Open will der Augsburger, der im letzten Jahr kurz vor Turnierstart wegen einer Virus-Grippe passen musste den zweiten Heimsieg schaffen beim Münchner Sandplatz-Turnier. Doch es gibt noch mehr Favoriten: Der ehemalige Weltranglistenerste Lleyton Hewitt aus Australien gilt bei den mit 450 000 Euro dotierten BMW Open als ein ernster Anwärter auf den Siegerscheck über 71 700 Euro und einen brandneuen BMW-Sportwagen.
„Hewitt ist ein Riesengewinn für unser Turnier“, frohlockte Turnierdirektor Patrik Kühnen, der aber als Davis-Cup-Teamchef zugab: „Mein Herz schlägt natürlich auch für die deutschen Spieler.“ Neun DTB-Akteure stehen im Hauptfeld, gleich in der ersten Runde kommt es zu zwei interessanten deutschen Vergleichen zwischen den beiden aufstrebenden Profis Andreas Beck und Mischa Zverev sowie Kohlschreiber, der „wieder das Finale anielt“, und Björn Phau.
„Als ehemaliger Turniersieger ist Philipp natürlich Favorit gegen mich. Trotzdem rechne ich mir natürlich Chancen aus“, kommentierte Außenseiter Phau nach der Auslosung am Samstag. Im Viertelfinale winkt ein brisanter Davis-Cup-Vergleich zwischen Kohlschreiber und Nicolas Kiefer, der bei seinem ersten München-Start seit 2002 gegen Ernests Gulbis aus Lettland in das Sandplatz-Turnier startet.
Die größte Erstrunden-Herausforderung wartet auf den Bayreuther Philipp Petzschner, der gegen den früheren Wimbledonsieger Hewitt antreten muss, der nach einer langwierigen Hüftverletzung wieder den Anschluss an die Weltspitze und frühere Erfolge sucht. Anfang des Monats gewann der 28-jährige Australier das Turnier in Houston.
Besonders gespannt sein darf man auf den Hamburger Aufsteiger Mischa Zverev, der in der abgelaufenen Woche beim Masters-Turnier in Rom als Qualifikant erst im Viertelfinale gegen den Schweizer Superstar Roger Federer unterlag. „Ich hatte sechs gute Matches und bin sehr zufrieden mit der Woche“, sagte der Linkshänder. Kühnen rechnet mit attraktiven Partien: „Wir haben Spieler bei uns, die sehr offensives Tennis spielen.“
Abgesagt hat am Sonntag Titelverteidiger Fernando Gonzalez. Der Chilene war beim Turnier in Rom mit dem Fuß umgeknickt, entschuldigte sich am Sonntag in München: "Es tut mir sehr leid, ich hätte meinen Titel sehr gerne verteidigt, weil in München eine super Atmosphäre herrscht. Aber die Schmerzen sind zu groß, es geht nicht." Dann flog Gonzalez zur Behandlung heim nach Chile. F.M.