Bierhoff-Ziel: Zur Heim-EM 2024 wieder Weltspitze

Ein anspruchsvoller Fünf-Jahres-Plan soll Deutschland wieder in die internationale Elite führen. Die neue DFB-Akademie soll helfen. Der Bundestrainer soll sich ganz auf seine Mannschaft konzentrieren.
dpa |
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Schaut der Zukunft optimistisch entgegen: Oliver Bierhoff.
Ina Fassbender/dpa Schaut der Zukunft optimistisch entgegen: Oliver Bierhoff.

Frankfurt - Die Heim-EM 2024 soll der Gradmesser sein: Mit der neuen DFB-Akademie und tiefgreifenden Veränderungen will Leistungsfußball-Direktor Oliver Bierhoff den deutschen Fußball zurück in die Weltspitze bringen.

In "fünf, sechs Jahren" will der viermalige Weltmeister wieder dort stehen, "wo er hingehört", sagte der ehemalige DFB-Kapitän bei einem Workshop der Direktion Nationalmannschaft und Akademie am Mittwoch in Frankfurt.

"Es bedarf wieder einer Richtungsänderung, nicht so extrem um 90 Grad wie nach 2000. Aber wir können nicht so weitermachen", erklärte Bierhoff. Mit Hilfe der gerade entstehenden DFB-Akademie sollen die Defizite, die das enttäuschende Auftreten der Nationalelf 2018 und die zuletzt ausgebliebenen internationalen Erfolge der Bundesliga-Spitzenclubs aufgezeigt haben, beseitigt und selbst wieder neue Trends gesetzt werden.

"Ich bin überzeugt, dass der Abstand zur Weltspitze nicht so groß ist, wie wir es im letzten Sommer erfahren oder gefühlt haben", bemerkte Bierhoff. "Eine Strategie und ein Team haben wir, es bedarf der Konsequenz, es durchzusetzen", sagte Bierhoff. "Das braucht ein bisschen Zeit und auch Glück."

Der 50-Jährige war schon vor dem ersten Vorrunden-K.o. einer deutschen Mannschaft bei der WM in Russland der erste Mahner. Jetzt sagte er. "Andere haben aufgeholt, sind neugierig und aggressiver." Bis 2018 habe keiner so recht wahrnehmen wollen, "dass wir nicht mehr in der Weltspitze sind. Die hohe Qualität ist nicht vom Himmel gefallen."

Anspruch sei es, mit allen Nationalmannschaften von den Jugendteams über die Frauen bis zur A-Auswahl um Spitzenpositionen zu spielen. Stichworte für bereits auf den Weg gebrachte Veränderungen sind unter anderen innovative Wege im Kinder und Jugendbereich, neue Spiel- und Wettkampfformen, eine Rückkehr zur Bolzplatz-Mentalität, eine veränderte Trainerausbildung und eine noch größere Verzahnung mit der Bundesliga.

"Am wichtigsten ist der Erfolg der A-Nationalmannschaft, der hat absolute Priorität", sagte der DFB-Direktor, der "weiter ganz nah dran" an Joachim Löw und dessen Co-Trainern sowie der Entwicklung des Teams sein will. "Meine Aufgabe ist es, die Strategie, die Richtung vorzugeben", sagte der DFB-Direktor.

Noch in diesem Jahr soll der Bau der neuen DFB-Akademie in Frankfurt starten, die für den gesamten deutschen Fußball zum Campus werden soll, der alles Wissen zusammenbringt. Bezugsfertig soll sie voraussichtlich im Herbst 2021 sein. "Doch die Akademie lebt schon im Gedanken", bemerkte Bierhoff. "Früher gab es einen sportlichen Kopf, den Bundestrainer, der hat alles gemacht. In der heutigen Zeit geht das nicht mehr." Ein halbes Dutzend Experten arbeitet in der DFB-Direktion Nationalmannschaft und Akademie.

Bundestrainer Löw und Martina Voss-Tecklenburg als Verantwortliche der DFB-Frauen seien in die neue Akademie "voll integriert, aber haben keine operative Verantwortung". Sie seien da eher "als Experten" gefragt, berichtete Bierhoff.

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