Biedermann, der Weltmeister im Wunderanzug

Der 23-Jährige holt über 400 Meter Freistil sensationell WM-Gold in Rom und verbessert den alten Weltrekord. Nun will er am Dienstag über 200 Meter auch US-Superstar Michael Phelps ärgern.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Weltmeister mit Biss: Paul Biedermann bei der Siegerehrung nach seinem Sensations-Triumph über 400 Meter Freistil.
dpa Weltmeister mit Biss: Paul Biedermann bei der Siegerehrung nach seinem Sensations-Triumph über 400 Meter Freistil.

ROM - Der 23-Jährige holt über 400 Meter Freistil sensationell WM-Gold in Rom und verbessert den alten Weltrekord. Nun will er am Dienstag über 200 Meter auch US-Superstar Michael Phelps ärgern.

Ungläubig starrte Paul Biedermann auf die Anzeigetafel und schüttelte den Kopf: Weltmeister in neuer Weltrekordzeit, das schien ihn zu überfordern. „Unglaublich, fantastisch“, meinte Biedermann nach seinem Sensations-Triumph über 400 Meter Freistil.

Oben auf der Tribüne jubelten auch die Eltern, die Freundin und alle vier Großeltern, die der Praktikant bei den Halleschen Wasserwerken nach Rom eingeladen hatte. Das war vor sieben Monaten ein Weihnachtsgeschenk von Biedermann. Nun erlebte er selbst im Hochsommer von Rom die schönste Bescherung: „Ich hatte nicht einmal mit dem Finale gerechnet, und dann das.“ In 3:40,07 Minuten war er schließlich genau eine Hundertstel schneller als Ian Thorpe 2002.

Natürlich hatte auch Biedermann die Fabelzeit seinem neuen Wunderanzug X-Glide zu verdanken. Dabei ist der 23-Jährige aus Halle/Saale eher ein Freund der altmodischen Badehose, nur widerwillig ließ er sich vor der WM überreden, in den modernen Anzug hineinzuschlüpfen.

„Der neue Anzug macht natürlich schon viel aus, bei mir hat er wahrscheinlich auch so ein bis zwei Sekunden ausgemacht“, sagte Biedermann, der wenig überrascht war, dass nach seinem Sieg auch Fragen aufkamen. Ob es denn wirklich nur am Badeanzug liegen könne, dass er in Rom seine alte Bestzeit um 6,6 Sekunden verbesserte. „Das dieser Gedanke aufkommt, ist ganz klar. Aber ich bin sauber.“ Schon am Dienstag hofft er auf das nächste Gold, auf seiner Spezialstrecke, die 200 Meter Freistil, dann im großen Duell mit US-Superstar Michael Phelps.

Einen weiteren Weltrekord stellte auch Britta Steffen auf, für Gold reichte es dennoch nicht. Als Startschwimmerin der 4x100-Meter-Freistil-Staffel blieb sie mit 52,22 Sekunden 34 Hundertstel unter ihrem eigenen Weltrekord. Für Steffen, Daniela Samulski, Petra Dallmann und Daniela Schreiber reichte es mit deutscher Bestmarke in 3:31,83 Minuten hinter den Niederlanden aber nur zu Silber.

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.