Biathlon: «König Ole» will Sprint-Gold
Whistler (dpa) - Mit Sprint-Gold will Biathlon-Star Ole Einar Björndalen die Jagd auf den Olympia-Rekord von Björn Dählie starten. Vier Goldmedaillen müsste Björndalen in Vancouver gewinnen, um seinen norwegischen Landsmann Dählie als bislang erfolgreichsten Winter-Olympioniken zu verdrängen.
Neun Medaillen, darunter fünf Goldene hat Björndalen gewonnen. Acht Olympiasiege hat Dählie geschafft, viermal war der Langläufer Olympia-Zweiter. «Björn ist ein ganz außergewöhnlicher Sportler. Aber ich werde versuchen, ihn zu überholen», sagte Björndalen. Dählie traut ihm das zu. «Er wird ein größerer Olympia-Champion als ich», sagt der 42- Jährige über «König Ole». Der Ehrgeiz des fünffachen Olympiasiegers Björndalen ist so groß, dass auch nach diesen Spielen nicht Schluss sein soll. «Sotschi ist ganz klar ein Ziel», kündigte der 35-Jährige bereits an.
«Solange es mir Spaß macht, laufe ich weiter», sagte der 14-fache Weltmeister Björndalen vor seiner fünften Olympia-Teilnahme. Das halbe Dutzend will der Biathlet voll machen. Keine schönen Aussichten für die Konkurrenz, die sich nun schon seit mehr als 15 Jahren die Zähne an dem Skandinavier ausbeißt. In Turin hatte Michael Greis ihm die Show gestohlen. Dreimal gewann der Allgäuer vor vier Jahren Gold - es waren Niederlagen, an denen Björndalen schwer zu knabbern hatte. «Ole ist der Topfavorit», sagt Greis, der neben Arnd Peiffer, Christoph Stephan und Andreas Birnbacher für Deutschland im Zehn- Kilometer-Sprint startet. «Ich bin vom Kopf her da», sagt Greis.
«Vor acht Jahren war es der Ole Einar, der hat alle vier Goldmedaillen gewonnen. In Turin hatte er sich viel vorgenommen, aber keine Goldmedaille errungen. Er war zwar gut, hat Medaillen mit nach Hause genommen, aber halt keine Goldene. Letztendlich werden Olympische Spiele immer danach abgerechnet», sagte Greis.
In den Bergen über Whistler will es Björndalen besser machen. Er hat dem Unternehmen Olympia alles untergeordnet. Der 14-malige Weltmeister, der 93 Weltcupsiege gesammelt hat, richtete seinen gesamten Trainingsaufbau auf die Spiele aus. «Ich habe im Laufe der Zeit sehr viel ins Schießen investiert. Erst in das Grundlagen- Training; dieses Jahr habe ich mehr mental gearbeitet, mit einer neuen Schießphilosophie.»
Wer Björndalen schlagen will, muss deshalb nicht nur schnell laufen, sondern auch rasant und sicher schießen. Für den sechsfachen Gesamtweltcupsieger das Resultat harten Trainings. «Ich hasse langsames Training, das ist Mist», sagte Björndalen, der sich auch im Sommer kaum Pausen gönnt und in seiner norwegischen Heimat an Form und Material feilt. «Es gibt immer etwas weiterzuentwickeln, das dann im Rennen ein paar Prozente bringen kann», erzählte Björndalen, der vor 18 Jahren sein Debüt im Weltcup feierte.
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