Bestürzung über Ehrhoff-Ausbootung bei den LA Kings
Los Angeles/München - Eishockey-Bundestrainer Marco Sturm und DEB-Präsident Franz Reindl haben bestürzt auf die Ausbootung von Nationalverteidiger Christian Ehrhoff bei Los Angeles Kings reagiert. "Ich war ein bisschen schockiert", gestand Deutschlands NHL-Rekordspieler Sturm. Reindl meinte: "Mir tut es ein bisschen weh." Der Präsident des Deutschen Eishockey Bundes (DEB) sprach von einer "psychologischen Belastung".
Der 33 Jahre alte Ehrhoff galt lange als bester deutscher Spieler in der nordamerikanischen Profiliga NHL und war eine kurze Zeit lang gar der bestbezahlte Verteidiger der gesamten NHL. Zuletzt lief es auch aufgrund von Verletzungen nicht mehr so gut für den schussgewaltigen Verteidiger, der 2010 maßgeblich am sensationellen vierten Platz der deutschen Nationalmannschaft bei der Heim-WM beteiligt gewesen war.
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Nach einer bislang unbefriedigenden Saison beim Spitzenteam der Kings mit verhältnismäßig wenig Eiszeit hatte ihn Coach Darryl Sutter am Donnerstag in die zweitklassige AHL zum Farmteam nach Ontario abgeschoben. "So schnell kann es gehen", sagte Ehrhoff. Am Mittwoch hatten die Kings den Routinier auf die so genannte Waiver-Liste gesetzt. Da innerhalb von 24 Stunden aber kein anderes NHL-Team Interesse an Ehrhoff bekundete, wurde er in die AHL abgeschoben.
"Ich war selber mal auf der Waiverliste. Das ist knallhart", meinte Nationaltrainer Sturm, der bei der DEB-Auswahl von einem Ende der NHL-Karriere Ehrhoffs sogar profitieren könnte. "Von der besten Liga der Welt Abschied nehmen zu müssen, das wünsche ich keinem", sagte Sturm indes. "Man will nicht zurück nach Deutschland."
Wechselgeschäft als letzte Hoffnung
Auch Reindl sprach dem 854-maligen NHL-Spieler Ehrhoff Mut zu: "Er ist aber ein Top-Athlet und wird das schaffen." Um kurzfristig weiter in der NHL spielen zu können, müsste Ehrhoff nun darauf hoffen, dass ein anderes Team ein Wechselgeschäft mit den Kings eingeht.
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