Bayern gewinnen Thriller gegen Alba

Die Bayern-Basketballer brauchen zum erhofften Bundesliga-Triumph nur noch einen Sieg: Im dritten Finale rang das Team Alba Berlin dank einer starken Aufholjagd nieder. Nach der Partie setzte Trainer Pesic zur Schimpfttirade an.
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Mit vereinten Kräften: Die Bayern-Akteure John Bryant und Heiko Schaffartzik
Mit vereinten Kräften: Die Bayern-Akteure John Bryant und Heiko Schaffartzik

München - Svetislav Pesic konnte sich nicht beruhigen. Pausenlos stand Bayerns Trainer an der Seitenlinie, gestikulierte, schimpfte und schrie seinen Ärger heraus. Seine Bayern gaben ihm auch jeden Anlass dazu: Sie lagen in einem nervenaufreibenden dritten Spiel der Playoff-Finalrunde gegen Alba Berlin bis Ende des dritten Viertels hinten.

Dann kämpften sie sich zurück, siegten am Ende mit 92:86 – und führen mit 2:1 in der Finalserie. Jetzt fehlt den Bayern nur noch ein Sieg zur Meisterschaft.
Und dann schlug auch Svetislav Pesic selbst zurück.

Lange hatte Bayerns serbischer Coach zu den Anfeindungen von Alba-Boss Marco Baldi geschwiegen, jetzt platzte ihm der Kragen. „Er soll aufhören, Ausreden zu finden, wenn Alba verliert. Es reicht!" Auch der Junior, Bayerns Sportdirektor, Marko Pesic, schoss gegen Baldi: „Irgendwann ist Schluss, gegen unseren Verein Politik zu führen. Wir wollen nicht heulen nach einer Niederlage, weil wir nicht verlieren können."

Pesics Vorwurf: Genau dies tue Alba. Hintergrund der Pesic-Abrechnung: Baldi hatte mehrfach gegen Bayern gestichelt, US-Star Malcolm Delaney „Flopping“ (eine Schwalbe im Basketball) vorgeworfen und über die Schiedsrichter-Entscheidungen geschimpft.

Pesic junior stößt besonders auf, dass sich Baldi über die Bayern-Stars äußert: „Spieler einer gegnerischen Mannschaft so zu diskreditieren, das ist unter der Gürtellinie! Unseren Spielern muss ich erklären, wieso sie angegangen werden und keiner reagiert."

Zumal Baldi neben seiner Funktion als Alba-Geschäftsführer gleichzeitig im BBL-Präsidium sitzt. Pesic: „Es fehlt an der Verantwortung nach außen. Es kann nicht sein, dass solche Äußerungen ohne Konsequenzen bleiben. Dann frage ich mich: Müssen wir auch jemanden ins Präsidium bekommen, um Einfluss zu nehmen und bestimmen zu können, welcher Schiedsrichter ein Spiel pfeift? Das ist die Frage, die sich Marco Baldi stellen sollte."

Das Verhältnis zwischen Bayern und Alba – nicht mehr zu kitten. Dabei hatten Svetislav Pesic und Baldi eine gemeinsame erfolgreiche Zeit in Berlin (Pesic holte zwischen 1993 und 200 vier Meistertitel, zwei Pokalsiege und den internationalen Korac-Cup): „Ich habe ihn aufgebaut als Manager, er hat von mir Basketball gelernt und hat gelernt, wie man gewinnt. Mit mir zusammen."

Jetzt, wo Pesic als Albas Konkurrent im Süden Deutschlands einen neue Basketball-Hochburg etabliert, müsse er feststellen, dass alte Gemeinsamkeiten nicht mehr zählen: „Es gibt ein Sprichwort bei uns in Serbien: Der Hund, den du fütterst, der beißt dich am Ende." Pesic' Mahnung an Baldi: „Er soll aufhören, Ausreden zu finden. Er soll sich konzentrieren den Verein, den großen Namen, weiter nach vorne zu bringen. Im Interesse aller…"

Auch Yassin Idbihi, vor der Saison gemeinsam mit Heiko Schaffartzik, Deon Thompson und Nihad Djedovic aus Berlin zu den Bayern gewechselt, gehört zu denen, die mit Anfeindungen konfrontiert werden. Idbihi dazu: „Das geht zum einen Ohr rein und beim anderen wieder raus. Für mich zählt nur der Sport. Ich will Meister werden!"

Aus sportlicher Sicht wartet am Mittwoch in Berlin (19:30 Uhr) die Fortsetzung des Duells, das vierte Aufeinandertreffen der beiden Finalisten. Dort kann Bayern die erste Meisterschaft seit 1955 einfahren. Man kann sicher sein: Es wird auch neben dem Parkett eine Fortsetzung geben.
 

Matthias Eicher

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