Bayern-Basketball: Für Nihad & Paul

Die Bayern-Basketballer können mit einem Sieg gegen Oldenburg ins BBL-Finale einziehen – und von der Meisterschaft träumen. Und auch die verletzten Djedovic und Zipser sind dabei.
München - Der 14. Mai war ein bitterer Tag für die Basketballer des FC Bayern. Auch wegen der Niederlage im zweiten Playoff-Viertelfinale in Ludwigsburg, aber vielmehr, weil sich in diesem Spiel Nihad Djedovic und Paul Zipser verletzten. Für den Topscorer (Mittelhandbruch) und den Nachwuchs-Star (Innenbandriss) war die Saison beendet.
Knapp zwei Wochen später stehen die Basketballer des FC Bayern allerdings blendend da: Nur noch ein Sieg im Heimspiel am Samstag (17.45 Uhr, Audi Dome) fehlt in der Serie gegen die Baskets Oldenburg zum Finaleinzug.
Die Mannschaft von Trainer Svetislav Pesic spielt um die erste Meisterschaft der jüngeren Vergangenheit – aber auch: Für Nihad, für Paul.
Kapitän Steffen Hamann etwa hat seine Schuhe mit Nummern und Namen beschriftet. Die Botschaft ist: Jungs, ihr spielt auch mit, selbst wenn ihr nicht auf dem Parkett steht. Gerade Djedovic hat die Bayern in der regulären Saison und in der Euroleague getragen, jetzt zahlen es ihm seine Mitspieler zurück.
Malcolm Delaney etwa, sowieso schon wichtigster Spieler der Liga, spielt stärker denn je. „Er trägt die Hauptlast“, sagt TV-Experte Manfred Winter, der die Playoffs für Sport1 begleitet. Mit einem erstaunlichen Selbstbewusstsein nimmt und trifft der US-Profi die wichtigsten und schwierigsten Würfe.
Wie auch Heiko Schaffartzik. „Auch er trägt den Ausfall ganz besonders mit“, sagt Winter. Schaffartziks rotzfreche Dreier und Nervenstärke an der Freiwurflinie waren maßgeblich für den Sieg im Auswärtsspiel am Mittwochabend.
Allem Anschein nach sind die personell dezimierten Bayern also kein bisschen weniger gefährlich für ihre Gegner – ist die Serie also schon entschieden?
„Das wird sehr, sehr schwierig für Oldenburg“, sagt Winter. „Bayern lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Und Oldenburg spielt zu Hause sehr viel besser als zu Hause. Während der Saison und in Spiel eins haben sie jeweils deutliche Niederlagen kassiert.“ Schwer vorstellbar, dass die Bayern nicht einen von ihren drei Matchbällen nutzen und somit nicht ins Finale einziehen.
Die Frage scheint also nur noch zu sein: Gegen wen spielt Bayern ab dem 8. Juni im Finale? In der Serie Alba Berlin gegen die Artland Dragons geht es überaus eng zu, dort steht es nach zwei heiß umkämpften Partien 1:1. „Nach dem Pokalsieg hatte Berlin einen extrem guten Lauf, mittlerweile tun sie sich gegen Artland aber sehr schwer. Ich denke, die Serie wird über die vollen fünf Spiele gehen.“
Wenn die Bayern jedenfalls am Samstag gewinnen, dürfen sie die kommende Woche zur Regeneration nutzen und sich in aller Ruhe auf das Finale vorbereiten, auf das große Ziel: Für Nihad, für Paul – für die Meisterschaft.