Basketball im Web: Der FC Bayern zweinull

Die Basketballer leisten online Missionarsarbeit für ihren Sport. Bastian Doreth hat seinen eigenen Blog.
MÜNCHEN Steffen Hamann tut’s, Artur Kolodziejski auch. Bastian Doreth sowieso. Die Basketballer des FC Bayern veröffentlichen regelmäßig ihre eigenen Blogs im Internet. Hamann und Demond Greene pflegen selbst ihre Fan-Seiten auf Facebook. Am Samstag (19.30 Uhr, Olympia-Eishalle) spielen die Bayern gegen Crailsheim. Sie wissen genau, dass sie im Kampf um Aufmerksamkeit vor allem mit Zugänglichkeit punkten können. Dazu nutzen sie moderne Kommunikationswege: Sie sind der FC Bayern 2.0.
Doreth (21) etwa nimmt ganz bewusst fast jede Freundschaftsanfrage an, die ihm auf der Internet-Plattform Facebook angeboten wird. „Dann habe ich einen Fan glücklich gemacht und der erzählt weiter, dass wir Basketballer ganz nette Typen sind.“ Er versteht sich als Missionar für seine Sportart. „Ich muss mir natürlich genau überlegen, was ich schreibe oder welche Bilder ich zeige“, sagt Doreth.
Das Spiel mit Nähe zu den Fans ist oft auch „eine Gratwanderung“, weiß Doreth. Blogger Artur Kolodziejski hat da schon schlechte Erfahrungen gemacht. In Bonn, seiner vormaligen Karrierestation, kam es vor „dass mich Leute in einer Bar zu meinem Liebesleben befragt haben, das war nicht mehr okay.“ Noch profitieren die Basketballer in München davon, dass ihre Sportart kein allgemeines Kulturphänomen ist. „Wir haben noch keine Probleme, essen oder in die Stadt zu gehen“, sagt Kolodziejski. Wenn die Mission Aufstieg erfolgreich ist und die Bayern sich weiter so redselig verkaufen, kann sich das schnell ändern.
J. Galinski