Basketball-Hallensprecher Killian: „Herzblut muss sein“

Thomas Killian, der neue Hallensprecher der Bayern-Basketballer, wehrt sich gegen die Kritik an seinem ungestümen Auftritt beim ersten Heimspiel. Vom Verein erhält er Unterstützung.
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Hallensprecher Thomas Killian ist seit seiner Kindheit Bayern-Fan.
FC Bayern Hallensprecher Thomas Killian ist seit seiner Kindheit Bayern-Fan.

Thomas Killian, der neue Hallensprecher der Bayern-Basketballer, wehrt sich gegen die Kritik an seinem ungestümen Auftritt beim ersten Heimspiel. Vom Verein erhält er Unterstützung.

MÜNCHEN In der Geschäftsstelle der Basketballer des FC Bayern sind in den letzten Tagen viele E-Mails eingegangen. Die meisten haben gelobt, einige haben aber auch geklagt - über den neuen Hallensprecher der Bayern, Radiomoderator Thomas Killian. Auch auf der Facebook-Seite der Basketballer meldeten sich User zu Wort. Einer schreibt: „Ein absolutes No-Go ist der Hallensprecher. Das war unsportlich und peinlich.“ Ein anderer: „Den Hallensprecher bitte auf jeden Fall stoppen - der Kerl nervt einfach nur.“ Und: „Wenn der so weitermacht, gebe ich meine Dauerkarte zurück.“

Killian (29) hatte im ersten Saisonspiel der Bayern unter anderem „Nie mehr zweite Liga“ angestimmt und die Fans animiert, während der Freiwürfe von Gegner Heidelberg Lärm zu machen. Manche Zuschauer fassten das als Unsportlichkeit auf. „Ich bin in München geboren und Bayern-Fan, seit ich denken kann“, sagt Killian, „dass ich jetzt Hallensprecher sein darf – ich kann mir nichts Geileres vorstellen. Da ist ein Traum in Erfüllung gegangen.“ Die Emotionen seien deshalb wohl mit ihm durchgegangen. Und er habe sich deshalb am ersten von 30 Spieltagen von der Zweiten Bundesliga verabschiedet, „weil die Fans im Block das vorher gesungen hatten“. Flügelspieler Artur Kolodziejski nannte ihn deshalb in seinem Blog einen „Mensch mit Mikrofon und zu vielen Glückshormonen im Blut“.

Seine Kritiker auf Facebook hat Killian mittlerweile kontaktiert und „viel konstruktives Feedback“ erhalten, sagt er.In Zukunft möchte Killian, der die Heimspiele gemeinsam mit seinem erfahrenen Kollegen Stefan von Bressendorf moderiert, ein wenig vorsichtiger sein. Aber wirklich nur ein wenig, denn „wir wollen nicht das fairste Publikum der Geschichte sein, sondern Gas geben und zusammen eine Party feiern“.

Dabei hat er die Rückendeckung der Verantwortlichen. „Klar geht es im Basketball um Fairness und Respekt“, sagt Geschäftsführer Thomas Oehler, „aber Herzblut muss sein.“ Die Bayern nehmen es ihrem ungestümen Hallensprecher kaum übel, dass er über das Ziel hinaus geschossen ist. „Außerdem“, sagt Oehler, „wenn man das mal in der Liga vergleicht: Die Hallensprecher in Crailsheim oder Kirchheim etwa sind da eher fragwürdig.“

Killian müsse „noch mehr Fingerspitzengefühl bekommen“, sagt Oehler, „aber grundsätzlich macht er einen guten Job.“ Denn das durchaus anspruchsvolle Münchner Sportpublikum an die Hand zu bekommen, ist nicht leicht. „Ich glaube die Münchner müssen schon gesagt bekommen, was Sache ist“, meint Killian.

Julian Galinski

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