Bach: München macht’s

Zum 55. Geburtstag hat der oberste deutsche Olympionike einen besonderen Wunsch: Er will die Winterspiele 2018 nach München holen.
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Hofft auf die Winterspiele 2018 in München: DOSB-Präsident Thomas Bach.
dpa Hofft auf die Winterspiele 2018 in München: DOSB-Präsident Thomas Bach.

Zum 55. Geburtstag hat der oberste deutsche Olympionike einen besonderen Wunsch: Er will die Winterspiele 2018 nach München holen.

MÜNCHEN Zum Abschluss durfte Thomas Bach dann doch noch feiern. Erwartungsgemäß, denn gestern wurde er 55. Nach einem turbulenten Jahr, in dem es um den Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes zunächst Wirbel gab wegen eines Beratervertrags mit Siemens. Ein Jahr, in dem er von der kritischen Journalistenvereinigung „Netzwerk Recherche“ den Negativpreis „Verschlossene Auster“ bekam, weil er, so die Begründung, „seit vielen Jahren Korruption und Interessenkonflikte bei der Vergabe der Spiele“ dulde und mit seiner „Informationspolitik das Gegenteil von 'fair play'“ betreibe.

Und schließlich musste er als Vize des IOC immer wieder erklären, warum die Sommerspiele 2008 in ein totalitäres Land wie China vergeben wurden.

Nun ist Peking Geschichte, weshalb Bach nun ganz entspannt von seinem nächsten Ziel sprechen konnte. Von den Winterspielen 2018, die dann in München ausgetragen werden sollen. „Wir wollen antreten, um zu gewinnen“, sagte Bach nun, „München stellt eine gute Bewerbung dar.“

Schon vor einem Jahr hatte Bach auf der DOSB-Sitzung in Hamburg, wo sich die Delegierten einstimmig für eine Winterspiel-Bewerbung Münchens ausgesprochen hatten, gemeint, die Kandidatur solle schon im ersten Anlauf erfolgreich sein und weigerte sich, im Falle eines Scheiterns an eine erneute Kandidatur für 2022 zu denken: „Wir spielen auf Sieg.“

Ähnlich äußerte sich Bach nun erneut und betonte: „Das Konzept überzeugt durch Nachhaltigkeit, weil die meisten Sportstätten schon da sind.“

Freilich nicht alle. So müssten in München im Falle eines Zuschlags vermutlich zwei neue Hallen am ZHS-Geländer oder im südlichen Olympiapark hinstellen. Die Schneewettbewerbe würden dann alle in Garmisch-Partenkirchen stattfinden, Bob, Rodel und Skeleton am Eiskanal am Königssee. Allerdings gibt es starke Konkurrenz.

Zwar sprang Genf erst Anfang Dezember als möglicher Bewerber ab, auch Tromsö in Norwegen steht finanziell klamm da, ernst zu nehmende Bewerber kommen jedoch aus Frankreich, wo entweder Annecy, Nizza oder Grenoble antreten will, dazu vermutlich auch noch Südkorea mit Pyeongchang, das schon zweimal gescheitert war, und ganz sicher auch China. Die Fünf-Millionen-Metropole Harbin will auch gerne 2018 Winterspiele austragen. Was Thomas Bach gar nicht recht sein dürfte. Vor allem, weil er dann wieder Erklärungen abgeben muss, zu China und den Menschenrechten. Zur Kritik am IOC im Umgang mit der Tibet-Frage oder der Diskussion um Meinungsfreiheit, meinte er nun: „Mit Olympischen Spielen kann man einen positiven Beitrag leisten, aber keine Lösungen für politische Probleme bieten, bei denen die Politik selbst nicht in der Lage war, sie zu bewältigen.“ Dass bei der Vergabe der Olympischen Spiele 2016 – dann im Sommer – die Kontroversen über die Peking-Spiele eine Rolle spielen und Städte in Ländern mit weniger Konfliktpotenzial einen Vorteil hätten, hält er für Mutmaßungen. Aber lieber wäre es ihm vermutlich schon.

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