AZ-Tipps zum Radl fitmachen: So geht's richtig

Spätestens jetzt darf das Fahrrad aus dem Keller geholt und auf die Straße gebracht werden. Der Zweirad-Sommer hat bereits begonnen. Die AZ zeigt, wie Sie Ihr Radl nach dem Winterschlaf wieder auf Vordermann bringen.
Es gibt keine Entschuldigung mehr: Der Sommer ist da, das Radl muss jetzt einfach aus dem Keller. Sei es, um ins Schwimmbad zu fahren, zur Eisdiele, oder schnöde in die Arbeit: Wenn die Temperaturen passen, gibt es fast nichts Schöneres als sich auf zwei Rädern fortzubewegen.
Doch obacht! Wer sein Radl lange nicht benutzt hat oder es zwar schon gefahren, aber noch nicht gepflegt hat, sollte noch ein paar Dinge beachten, bevor er oder sie sich auf den Sattel schwingt.
Die AZ hat ihnen in Zusammenarbeit mit Zweirad Stadler ein paar wichtige Tipps zusammengestellt, eine Art Check-Liste, die Sie abarbeiten sollten, bevor es losgeht.
Keine Angst: Dieses Radl-Fitmach-Programm können Sie ganz einfach selbst umsetzen. Andere Dinge sollten Sie überprüfen und, wenn notwendig, von einem Profi reparieren lassen:
- Bremsbelag: Sind bei Felgenbremsen die Beläge schief abgefahren, sollten diese erneuert werden. Wer mit Scheibenbremsen fährt, muss diese ausbauen, um nachschauen zu können. Im Belag findet man meist eine Vertiefung. Ist diese bereits zu einem Loch ausgewachsen, steht ein Wechsel an.
- Licht: Ein Dynamo ist seit der Änderung der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung nicht mehr Pflicht. Aber Beleuchtung muss sein! Ist der Dynamo defekt, kann das viele Ursachen haben. Am einfachsten zu Reparieren ist das kaputte Glühbirndl im Licht, lose Kabel oder verdreckte Anschlüsse sind schwerer zu identifizieren und zu reparieren. Wer wenig Zeit hat, geht da besser zum Profi.
1. Ran an den Lappen - weg mit dem Staub!
Egal ob im Keller oder auf dem Dachboden: Wird das Fahrrad über längere Zeit nicht bewegt, dann stauben Rahmen, Kette, Lenker und Sattel ein. Den Staub gilt es als erstes zu entfernen, so dass alle Komponenten wieder einwandfrei miteinander funktionieren können. Am besten eignet sich dafür ein sauberer und trockener Lappen. Auch über die Kette darf ruhig einmal mit dem Lappen drübergegangen werden, um sie vom Staub zu befreien.
Auch über die Kette darf ruhig einmal mit dem Lappen drübergegangen werden, um sie vom Staub zu befreien.
2. Wie geschmiert - Kette ölen
Im Laufe der langen Standzeit kann es dazu kommen, dass das Kettenöl oder -fett eintrocknet. Deshalb muss die Kette neu geölt werden, um wieder geschmeidig über die Zahnkränze zu laufen. Vor dem Ölen: putzen. Dann gilt: Nicht zu viel, sonst klebt an dem Ölfilm nur schnell neuer Dreck.
3. Gespannt - Laufräder checken!
Das Wichtigste: Laufräder überprüfen! Hierzu den Schnellspanner oder die Radmuttern kontrollieren, ob die auch richtig sitzen. Die Speichenspannung kann geprüft werden, indem man zwei benachbarte Speichen mit Daumen und Zeigefinger eine Handbreit vom Speichenkreuz entfernt greift und zusammendrückt. Der Kreuzungspunkt darf sich nur zwischen 8 bis 10 mm verschieben, sonst sind die Speichen zu locker und müssen nachgespannt werden.
4. Luft holen - Reifendruck überprüfen!
Auf die Luft kommt’s an: Nach drei oder gar vier Monaten Pause kann dem Radl schon mal die Luft ausgehen. Deshalb ist es wichtig, den Reifendruck zu prüfen, bevor man aufsteigt und loslegt. Der richtige Druck hängt vom Gewicht des Radlers ab. Eine grobe Orientierung liefert aber die Reifenbreite.
Setzt man einen Radler mit 75 kg an, gelten folgende Richtwerte: 20 mm – 9,0 bar, 23 mm – 8,0 bar, 25 mm – 7,0 bar, 30 mm – 5,5 bar, 40 mm – 4,0 bar, 54 mm – 2,5 bar, 60 mm – 2,0 bar.
AZ-Video-Tipp: So stellen Sie Ihren Sattel richtig ein
Wer entspannt radeln will, braucht einen gut eingestellten Sattel. Wichtig dabei: Ist der Rahmen zu groß oder zu klein, ist es unmöglich, einen guten Beinwinkel einzustellen. Deshalb sollten Sie auf die richtige Rahmengröße Wert legen. So finden Sie die richtige Höhe: Setzen Sie sich aufs Rad, die Ferse aufs Pedal, wenn die Kurbelstellung nach unten zeigt, muss das Bein komplett durchgestreckt sein. Wenn Sie nun mit dem Vorfuß auf das Pedal gehen, haben Sie einen Winkel zwischen 150 und 160 Grad – und der ist perfekt.
AZ-Tipp: Das sagen Ihnen die Zeichen auf den Reifen
Sie brauchen einen neuen Fahrradreifen? So bestimmen Sie die Reifengröße: Werfen Sie einen Blick auf die Seitenwand Ihres Radlreifens. Hier sind Zahlenkombinationen aus Reifenbreite und Reifendurchmesser angegeben und zwar in Zentimeter und in Zoll. 40-622 bezeichnet demnach 40 mm Breite und 622 mm Durchmesser. 26x1.6 bedeutet 26 Zoll Durchmesser und 1.6 Breite. Mit diesen Zahlen können Sie neue Reifen kaufen.