Austria äußerst unglücklich

Beherzt gespielt, verbissen gekämpft – trotzdem verliert Gastgeber Österreich sein Auftaktspiel 0:1 gegen Kroatien. Das Siegtor erzielt ein 28-Millionen-Bürschchen per Elfmeter in der 4 Speilminute.
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22 Jahre ist Luka Modric erst alt, trotzdem übernimmt er im erfahrenen Kroaten-Team beim Elfmeter die Verantwortung. Er verlädt Torwart Macho und erzielt das 1:0.
Bongarts/Getty Images 22 Jahre ist Luka Modric erst alt, trotzdem übernimmt er im erfahrenen Kroaten-Team beim Elfmeter die Verantwortung. Er verlädt Torwart Macho und erzielt das 1:0.

Beherzt gespielt, verbissen gekämpft – trotzdem verliert Gastgeber Österreich sein Auftaktspiel 0:1 gegen Kroatien. Das Siegtor erzielt ein 28-Millionen-Bürschchen per Elfmeter in der 4 Speilminute.

Felix Austria? Ganz und gar nicht. 0:1 verlor EM-Gastgeber Österreich sein Auftaktspiel gegen Kroatien – und das ausgesprochen unglücklich. Nix war’s also mit dem ersten Sieg der Ösis bei einem großen Turnier seit 18 Jahren, seit einem 2:1 gegen die USA bei der WM 1990.

In der gegenwärtigen Form werden sie – trotz aller fleißigen Bemühungen – kaum Chancen aufs Viertelfinale haben. Und die DFB-Elf, Österreichs Gegner am 16. Juni, muss (in Normalform) vor diesem Nachbarn nicht unbedingt zittern. Genau so wenig wie vor den Kroaten (am 12. Juni), die nach starkem Start ebenso stark nachließen.

„Wir sind stark genug, um das Turnier zu gewinnen.“

Austria-Coach Hickersberger hatte nach langer Geheimniskrämerei Jürgen Macho vom griechischen Erstligisten AEK Athen zum Keeper Nummer eins befördert. Die Kroaten machten sich lustig über Hickes Vernebelungstaktik. „Das ist mir alles egal. Die sollen sich mal nach uns richten“, sagte Trainer Slaven Bilic, der die Aufstellung seiner Mannschaft am Samstag bei der Pressekonferenz verlas. Das Ego der Kroaten ist groß. Bilic: „Wir sind stark genug, um das Turnier zu gewinnen.“

Österreichs Teammanager Andreas Herzog stapelte etwas tiefer: „Mit Herz können wir das Viertelfinale erreichen.“ Dafür wird es auch noch ein bisschen Glück brauchen. Kaum hatte es sich Herzog auf seinem Tribünenplatz bequem gemacht, war sein Team im Rückstand. Aufhauser hatte HSV-Profi Olic gelegt, den fälligen Elfmeter verwandelte Luka Modric souverän zum 1:0 für die Kroaten (4.). Modric, der 22-jährige Wunderbursche (1,77 m) der Kroaten. Regisseur, Kämpfer, Vorbereiter und Vollstrecker in Personalunion. „Der kann alles, trainiert wie ein Stier“, meinte ZDF-Experte Jürgen Klopp, der neue Dortmund-Coach, „das ist einer wie Diego oder Messi, er gehört schon in diese Phalanx der ganz großen Spielmacher.“ Kein Wunder also, dass Tottenham Hotspur ihn gerade für 28 Millionen Euro von Dinamo Zagreb gekauft hat.

Glück hatte Österreichs Verteidiger Emanuel Pogatetz. Wegen heftiger Meckerei nach dem Elfer kassierte der England-Profi vom FC Middlesbrough Gelb – und hatte es dann nach einer heftigen Attacke gegen Olic nur der Gnade von Schiedsrichter Peter Vink (Niederlande) zu verdanken, dass er weiterspielen durfte. ZDF-Experte Urs Meier, Ex-Schiri aus der Schweiz: „Er hat getreten und gehalten, das war eindeutig Gelb, somit hätte er Gelb-Rot verdient gehabt und vom Platz gemusst.“

Zu spät ins Spiel gefunden

Doch auch mit elf Mann waren die Österreicher den Kroaten unterlegen. „Die Österreicher haben erst nach 35 Minuten ins Spiel gefunden, die Kroaten haben die Partie dominiert, obwohl sie schon frühzeitig angefangen haben, das Ergebnis zu verwalten“, analysierte Klopp zur Halbzeit. Ein 30-Meter-Schuss von Prödl, der knapp am linken Pfosten vorbeiflog (19.) brachte denn auch die größte Gefahr fürs Kroaten-Tor, abgesehen von zwei gefährlichen Flanken, die aber im Strafraum keinen Abnehmer fanden.

In seiner Verzweiflung versuchte es Hickerberger nach gut einer Stunde mit Oldie Ivica Vastic, wechselte den 38-jährigen „Euro-Opa“ („Kronenzeitung“) ein, der bisher 13 Länderspieltore für Österreich geschossen hatte. „Er ist unser Superjoker“, hatte Aufhauser gesagt. „Er kann die Mannschaft spielerisch beruhigen und ist immer noch für Tore gut.“ Gestern nicht. Auch deshalb schlichen die Austria-Kicker, die in der Schlussphase verzweifelt kämpften, aber alle Chancen ausließen, unglücklich in die Kabine. key

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