Ausschreitungen in Rom überschatten Frankfurt-Rekord

Sechster Sieg im sechsten Spiel: Eintracht Frankfurt hat seine makellose Gruppenphase in der Europa League mit einem historischen Rekord gekrönt. Nach einem Rückstand drehten Mijat Gacinovic und Sebastien Haller das Spiel bei Lazio Rom noch.
dpa |
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Torschütze Mijat Gacinovic (vorne) feiert seinen Treffer zum 1:1.
Arne Dedert/dpa 4 Torschütze Mijat Gacinovic (vorne) feiert seinen Treffer zum 1:1.
Lazios Joaquin Correa (l) versucht an Eintracht-Kapitän Marco Russ vorbeizukommen.
Gregorio Borgia/AP/dpa 4 Lazios Joaquin Correa (l) versucht an Eintracht-Kapitän Marco Russ vorbeizukommen.
Eintracht-Keeper Fredrik Rönnow (r) klärt vor Lazios Francesco Acerbi.
Arne Dedert/dpa 4 Eintracht-Keeper Fredrik Rönnow (r) klärt vor Lazios Francesco Acerbi.
Frankfurter Fans randalieren während des Spiels im Fanblock und werfen Bengalos.
Arne Dedert/dpa 4 Frankfurter Fans randalieren während des Spiels im Fanblock und werfen Bengalos.

Rom - Mit einer B-Elf ist Eintracht Frankfurt zu einem 2:1 (0:0)-Sieg bei Lazio Rom gestürmt und hat mit dem sechsten Sieg im sechsten Spiel den erhofften historischen Europa-League-Rekord perfekt gemacht.

Nach der Führung der Italiener durch Joaquin Correa (56. Minute) drehten Mijat Gacinovic (65.) und Sebastien Haller (71.) die Partie vor 20.000 Zuschauern innerhalb von sechs Minuten. Getrübt wurde der Triumph durch randalierende Eintracht-Fans, von denen fünf festgenommen wurden.

Der Bundesliga-Fünfte hatte sich bereits für Runde der letzten 32 Mannschaften qualifiziert und hat nun als erster deutscher Club alle sechs Gruppenpartien in der Europa League gewonnen. Bei der Auslosung der K.o.-Runde am Montag (13.00 Uhr) in Nyon ist die Mannschaft von Trainer Adi Hütter im Topf der gesetzten Mannschaften.

"Wir haben heute Historisches geleistet! Hochachtung dafür", lobte Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner sein Team. "Heute haben wir gezeigt, mit welcher Einstellung wir in der Europa League spielen. In dieser Konstellation haben wir ja mit der Mannschaft noch nie gespielt."

Einige Eintracht-Fans trübten mit ihrem Verhalten dagegen den siegreichen Abend. Fünf Gäste-Anhänger wurden schon vor dem Spiel festgenommen, sagte ein Polizeisprecher in Rom. Einige Gästefans hätten sich am Olympiastadion dem Zugang der Tifosi genähert. Als die Polizei sie aufhalten wollte, seien Rauchbomben und Knallkörper geflogen. Auf einem Video sieht man, wie die Polizei auch Wasserwerfer einsetzte. Auch während des Spiels kam es zu Unruhen, als Frankfurter Fans versuchten, auf das Spielfeld zu gelangen. Man sah, wie sie Feuerwerkskörper auf Polizisten warfen.

Die Profis der Eintracht agierten dagegen vorbildlich. Der Bundesligist war viel aktiver und kontrollierte das Mittelfeld, ohne sich aber vor der Pause echte Torchancen herauszuspielen. Nach einer Flanke von Taleb Tawatha musste Lazio-Keeper Silvio Proto zum ersten Mal eingreifen (8.), auch bei Nicolai Müllers Versuch war der Belgier auf dem Posten (14.). Die Frankfurter Offensivkräfte Haller und Gacinovic rackerten, von den harmlosen Gastgebern war wenig zu sehen. Erst in der 27. Minute wurde Eintracht-Keeper Frederik Rönnow, der für Kevin Trapp zwischen den Pfosten stand, bei einem Schuss von Luis Alberto zum ersten Mal geprüft.

Pech für die Eintracht: Abwehrspieler Makoto Hasebe verletzte sich nach einer halben Stunde bei einem Laufduell. Für den Japaner kam der Franzose Evan Ndicka (33.); Simon Falette übernahm die Rolle des Abwehrchefs. Erst jetzt wurden die Römer mit einigen gefährlichen Aktionen aktiver. Doch die lautesten Fans waren die rund 9000 mitgereisten Frankfurter Anhänger, die fast die Hälfte der Zuschauer im Stadio Olimpico stellten. Nach dem Traumtor von Gacinovic, der aus 25 Metern in den Winkel und dem 2:1 des Franzosen Haller, war der Jubel besonders groß.

Hütter ließ kräftig rotieren, um sein Team für das anspruchsvolle Liga-Programm mit Spielen gegen Bayer Leverkusen, Mainz und Bayern München zu schonen. Gleich sieben Profis rückten neu in die Startelf der Hessen. Doch auch die B-Elf schlug sich wacker, oft fehlte nach sehenswerten Kombinationen nur der letzte Pass.

Da die Römer bereits als Gruppen-Zweiter feststanden, konnte auch Trainer Simone Inzaghi seinen Stammspielern eine Verschnaufpause gönnen: Der Coach schickte gleich zehn Neue in die Startelf des Tabellen-Fünften der Serie A. Verteidiger Francesco Acerbi war der einzige Lazio-Starter, der auch beim 2:2 im Liga-Spiel gegen Sampdoria Genua begonnen hatte. Auch dem früheren Dortmunder Ciro Immobile gönnte Inzaghi eine Pause. So blieben die Römer in der Offensive lange harmlos - bis Correa nach einem Konter zuschlug.

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