„Auge um Auge, Punkt um Punkt“

Klaus Augenthaler gelingt der erste Sieg als Haching-Trainer. „Eine erfreuliche Woche.“
OFFENBACH Francisco Copado hatte sich schick gemacht. Im schwarzen Anzug, Mantel und grünen Lackschuhen saß er auf der Tribüne – das erste Mal als Hachinger Sportchef. Nach dem Abpfiff konnte er gar nicht schnell genug zur Mannschaft auf den Rasen. Am liebsten hätte er dort jeden Spieler einzeln umarmt und geherzt. Die Spielvereinigung hatte 3:1 bei Kickers Offenbach gewonnen (Tore durch Goldschmitt/Eigentor, Schweinsteiger, Leandro und ein Gegentor von Hesse) und sich mit dem ersten Erfolg nach zehn sieglosen Spielen auf Platz 15 vorgeschoben.
Es war nach dem 2:2 in Kiel der erste Sieg für Klaus Augenthaler, den neuen Trainer. Die 20 mitgereisten Haching-Fans hatten ein Banner aufgehängt: „Auge um Auge, Punkt um Punkt.“ Der frühere Weltmeister war zufrieden: „Für uns ist eine erfreuliche Woche zu Ende gegangen. Die Jungs sind wissbegierig, aufnahmefähig und haben in der kurzen Zeit schon viel umgesetzt. Ich Freude mich für diese Mannschaft, dass sie nach so langer Durststrecke wieder ein Erfolgserlebnis hat."
Augenthaler weiter: „Wenn ich ehrliche Arbeit abliefere, werde ich auch irgendwann belohnt. Das war in Kiel so und heute auch." Auch Copado war glücklich: „Man hat in Kiel schon gesehen, dass ein Ruck durch die Mannschaft gegangen ist. Wir haben heute 70 Minuten sehr gut gespielt und sind alle sehr glücklich.“
Augenthaler hatte nach dem Kiel-Spiel auf eine Heimreise verzichtet und die Mannschaft in Hessen aufs Offenbach-Spiel eingestellt. Torhüter Darius Kampa scherzte: „Meine Frau freut sich jetzt, dass ich mal wieder nach Hause komme.“ Und das auch noch als Sieger. Das gab’s lange nicht.
Reinhard Franke