Anti-Trump-Dunk krönt Spektakel

Julian Gamble setzt ein "Statement" beim Allstar-Spiel. Vier Spieler des FC Bayern München glänzen dabei.
Julian Buhl |
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"Sein Einfluss ist negativ. Es ist nicht das, wofür ich als Amerikaner stehe", sagt Gamble (l.) über Trump.
dpa "Sein Einfluss ist negativ. Es ist nicht das, wofür ich als Amerikaner stehe", sagt Gamble (l.) über Trump.

Göttingen - In den USA rollt die Protestwelle amerikanischer Sportler seit Monaten auf US-Präsident Donald Trump zu. Nun ist sie auch nach Deutschland übergeschwappt und hat dort die Basketball-Bundesliga erreicht. Julian Gamble nutzte nämlich am Samstag die Plattform des Allstar-Spiels, um ein deutliches Zeichen in der aktuellen Rassismus-Debatte zu setzen.

Im Rahmenprogramm der Bundesliga-Allstarshow stopfte der Amerikaner den Ball über ein Double des US-Präsidenten in den Korb, hob seine rechte Faust und stützte sich anschließend auf ein Knie. "Sein Einfluss ist negativ. Es ist nicht das, wofür ich als Amerikaner, als schwarzer Mann stehe", betonte der 28-Jährige in Richtung des Präsidenten.

Sein Anti-Trump-Dunk sei als "Statement" zu verstehen, erklärte er am Samstagabend in Göttingen. Der Kniefall ist eine Reminiszenz an Sportler, die damit in den USA zunächst gegen Polizeigewalt protestierten – und dafür von Trump massiv angegangen werden. "Es sind schwere Zeiten voller Rassismus für uns", sagte Gamble. "In Europa teilt man die Menschen nicht in Schwarz und Weiß, hier ist man Amerikaner, Belgier, Deutscher. In den USA klassifiziert man die Menschen aber nach ihrer Hautfarbe, es gibt einen systematischen Rassismus."

Nach Zeiten, in denen beispielsweise Michael Jordan seine unpolitische Haltung damit erklärte, dass auch Republikaner seine Schuhe kaufen würden, nehmen auch in der NBA immer mehr Spieler eine klare Position ein. So kritisierte Superstar LeBron James den US-Präsidenten mehrfach scharf. "Als Athlet – egal ob du LeBron James bist oder ein BBL-Spieler bist, bist du ein Vorbild – ob du es willst oder nicht", erklärte Gamble die Bewegung. "Ich denke, wir können einen positiven Wandel erreichen, wenn mehr Sportler es wollen."

Für den Dunk schlüpfte ein Physiotherapeut seines Teams unter die Trump-Maske. Die Idee lieferte sein Bonner Mannschaftskollege T.J. DiLeo. "Wenn man eine Plattform hat, ist es gut, diese zu nutzen", sagte der in Düsseldorf geborene Deutsch-Amerikaner. "Es geht darum, ein Vorbild zu sein, und die Gesellschaft so zu verändern, wie man es möchte."

Vier Bayern-Profis auf dem Feld

Doch nicht alle US-Profis schlossen sich dem Protest Gambles an. Peyton Siva, als wertvollster Spieler beim 145:132-Sieg des Teams International über die nationale Auswahl ausgezeichnet, sagte: "Ich halte mich aus der Politik raus, so gut es geht." Die Basketball-Bundesliga wertete die Aktion als "Meinungsfreiheit", wie ein Sprecher sagte.

Basketball gespielt wurde übrigens auch noch. Und zwar mit gleich vier Profis des FC Bayern, die beim Allstar-Game auf dem Feld standen. Mit neun Punkten (insgesamt 13), gekrönt von einem Alley-Oop-Dunk, brachte Danilo Barthel das Team National zu Beginn der Partie noch mit 13:11 in Führung.

Mit spektakulären Dunks und 22 Zählern gehörte Devin Booker zu den auffälligsten Protagonisten. Auch Maik Zirbes (14 Punkte) und Jared Cunningham (zwölf) konnten zweistellig punkten.

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