Annis Sorgen-Saison

Vor ihren letzten Olympischen Spielen kämpft Kufen-Star Friesinger mit Krankheiten wie der Schweinegrippe und immer neuen Verletzungen. „Ihrer Gesundheit fehlt die Stabilität“
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Ihre Kritik brachte ihr viel Ärger ein: Anni Friesinger.
dpa Ihre Kritik brachte ihr viel Ärger ein: Anni Friesinger.

Vor ihren letzten Olympischen Spielen kämpft Kufen-Star Friesinger mit Krankheiten wie der Schweinegrippe und immer neuen Verletzungen. „Ihrer Gesundheit fehlt die Stabilität“

CALGARY Erst schmerzten das Knie und der Knöchel, dann erwischte sie die Schweinegrippe, und nun geht alles wieder von vorne los: Anni Friesinger-Postma hat ausgerechnet vor ihren letzten Olympischen Spielen buchstäblich die Seuche. Gerade mal fünf Weltcup-Rennen konnte sie in diesem Winter bislang absolvieren. Am Sonntag in Calgary sagte sie kurzfristig ihren 1000m-Start ab, weil nach Aussage ihres Trainers Gianni Romme das vor anderthalb Jahren operierte rechte Knie Probleme bereitete.

Auch wenn Romme abwiegelte und von einer Vorsichtsmaßnahme sprach, kommt man an anderer Stelle mittlerweile in Grübeln. „Ihrer Gesundheit fehlt die Stabilität, das besorgt mich am meisten“, sagte DESG-Präsident Gerd Heinze. Er setzt auf das Prinzip Hoffnung: „Ihr Wille und ihre Leidenschaft sind groß. Ich bin überzeugt, dass sie das bis Vancouver noch hinkriegt.“ Ähnlich klingt Teamchef Helge Jasch, der Friesingers Situation vorsichtig als „nicht optimal“ bezeichnet. Er sei dennoch „nach wie vor vom tollen Talent“ der 32-Jährigen überzeugt.

Friesinger-Postma hatte in Calgary ihren sechsten Rang über 1500 Meter am Samstag noch als Erfolg gewertet. Mehr sei nach auskurierter Schweinegrippe nicht drin gewesen. „Ich weiß, dass ich bald wieder ganz vorne dabei sein kann, ich brauche nur noch etwas Zeit“, sagte sie, bevor ihr Knie erneut anschwoll. Danach war sie für eine Stellungnahme nicht mehr zu erreichen. 73 Tage waren es am Montag noch bis zum 1000m-Rennen in Vancouver, das sie unbedingt gewinnen will.

„Dass ein operiertes Knie immer wieder Reaktionen zeigen kann, ist normal. Wir fliegen jetzt nach Salt Lake City, und da schauen wir halt weiter. Mehr können wir nicht machen“, sagte Romme. In der Olympiastadt von 2002 findet ab kommenden Freitag der letzte Weltcup vor dem Saisonhöhepunkt statt. Nach Salt Lake City kann sich Friesinger-Postma nur noch bei der Sprint-WM im japanischen Obihiro am 16. und 17. Januar die dringend notwendige Rennpraxis holen.

Dass ihr der eigene Körper immer wieder die Grenzen aufzeigt, ist für Anni besonders bitter. „Geduld gehört nicht zu meinen Stärken“, sagt sie gerne. Zuletzt musste er oft herhalten, wenn sie sich trotz körperlicher Probleme auf die Bahn quälte. Der Weltcup-Auftakt in Berlin mit den Plätzen 7 (1500 m) und 15 (1000 m) missglückte, bevor die Formkurve in Heerenveen leicht nach oben zeigte (Plätze 5 und 7). Einen Start in Hamar machte dann die Schweinegrippe unmöglich.

In Calgary sprang Monique Angermüller über 1000 m für Friesinger in die Bresche und durfte als Dritte erstmals aufs Weltcup-Podium steigen. „Ohne Anni musste ich halt die Fahne hochhalten“, sagte die 25-jährige Berlinerin.

Vielleicht macht Friesinger ein Blick zurück Mut. Vor Olympia 2002 in Salt Lake City gewann sie 10 Weltcuprennen bei 13 Starts, vor Turin 2006 waren es 11 Weltcupsiege bei 14 Starts. Beim Saisonhöhepunkt fehlte ihr dann die Kraft, am Ende gab es jeweils „nur“ einmal Gold – die Eis-Queen hatte viel mehr erwartet. Eine verpatzte Vorbereitung als gutes Omen?

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