Angelique Kerber will Traumsaison vergolden

Angelique Kerber will ihre märchenhafte Saison mit dem Sieg beim am Sonntag in Singapur beginnenden WTA-Finale vergolden.
SID |
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Singapur/Frankfurt - In der Stadt der Tränen regiert derzeit der Stress. Aber die gut gelaunte Angelique Kerber lächelt die Hektik einfach weg. TV-Auftritte, Sponsorentermine, Fotoshootings - die Kielerin bekommt kurz vor Beginn des WTA-Finals in Singapur zu spüren, was es heißt, am Sonntag als Branchenführerin ins Saisonabschluss-Turnier zu starten.

Kerber ist trotzdem in jeder Sekunde die Vorfreude auf den Showdown der besten acht Spielerinnen anzumerken. Der Wunsch ist groß, ihre märchenhafte Saison mit den zwei Grand-Slam-Triumphen, dem Wimbledonfinale und der Nummer eins der Welt zu vergolden. "Als Nummer eins ins Turnier zu gehen, ist natürlich etwas ganz Besonderes. Ich Freude mich jetzt einfach darauf, in Singapur nochmal alles zu geben, und werde meine letzten Reserven auf dem Platz lassen", sagte die 28-Jährige dem SID und gab sich angriffslustig: "Die Saison ist noch nicht vorbei! Ich will so viele Spiele wie möglich gewinnen - bis zum Ende."

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Nach insgesamt 76 Matches 2016 noch einmal eine Woche lang alles investieren, dann wartet als Belohnung ein zweiwöchiger Urlaub auf Kerber. Sonne, Strand "und ganz viel Ruhe, damit ich diese unglaubliche Saison mit den vielen Emotionen noch einmal Revue passieren lassen kann", kündigte die Australian- und US-Open-Siegerin an, die nach der Absage von Serena Williams (Schulterblessur) als hohe Favoritin auf den Titel bei der inoffiziellen WM gilt. Als letzte Deutsche hatte Steffi Graf 1996 das Masters gewonnen.

Dass Serena Williams nicht in Singapur startet, findet Kerber "schade. Ich hatte gehofft, dass ich sie hier noch einmal auf und neben dem Platz treffe. Aber die Gesundheit geht natürlich vor, ich wünsche ihr alles Gute und hoffe, dass ich 2017 wieder einige interessante Matches gegen sie spielen werde."

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Seit Montag trainiert Kerber zweimal täglich mit Coach Torben Beltz auf den Hardcourts im Sports-Hub-Komplex. Ab Freitag, dem Tag der stets glamourös zelebrierten Gruppenauslosung, wird die Intensität reduziert. Mutter Beata reist als Glücksbringerin an. Ein gutes Omen: Sie war zuletzt auch beim New-York-Triumph ihrer Tochter dabei.

Das derzeit smogbelastete Singapur war für Kerber bislang eigentlich kein gutes Pflaster - und doch irgendwie der Wendepunkt ihrer Karriere. Exakt vor einem Jahr versagten bei ihrer dritten Teilnahme am WTA-Finale die Nerven: Im abschließenden Vorrundenspiel gegen Lucie Safarova (Tschechien) hätte ein Satzgewinn für einen Platz im Halbfinale gereicht, aber eine völlig verkrampfte Kerber ("Ich pack' das nicht") verlor in zwei Durchgängen. Es war ihre vielleicht bitterste Niederlage überhaupt, Singapur wurde für die völlig aufgelöste Kerber zur Stadt der Tränen.

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Im anschließenden Urlaub auf den Malediven fasste die Fed-Cup-Spielerin dann aber einen weitreichenden Entschluss: "So wie nach diesem Match wollte ich mich nie mehr fühlen, nie mehr." Kerber hielt Wort, gewann 2016 in Melbourne, Stuttgart und Flushing Meadows, erreichte das Wimbledonfinale und holte bei Olympia in Rio Silber. "Angie hat sich das alles hart erarbeitet und sich belohnt. Sie steht völlig verdient da oben", sagte Bundestrainerin Barbara Rittner dem SID.

Bezeichnend, dass Serena Williams ihrer momentan ärgsten Konkurrentin bei der von der Profivereinigung WTA durchgeführten Wahl der Spielerin des Jahres demonstrativ ihre Stimme gab. Kerber hat sich längst den Respekt der Kontrahentinnen erkämpft und zählt mittlerweile zu den Lieblingen der Fans. Vielleicht auch, weil sie ihr Versprechen zu halten scheint: "Ich werde immer die Angie bleiben, egal, was noch passiert."

Vieles spricht beim mit insgesamt sieben Millionen Dollar dotierten Jahresabschluss für einen Erfolg der Nummer eins, mehr Matches (59:17 Siege) als Kerber hat in dieser Saison schließlich keine Spielerin gewonnen. Es steht bereits fest, dass sie an der Spitze der Weltrangliste in die neue Saison gehen wird. "Der Druck ist dadurch schon ein bisschen weniger geworden", sagt die Linkshänderin - und eilt zum nächsten Termin.

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