Angekommen - mit Schmerzen!
MÜNCHEN Offenbar ist es Dirk Bauermann nach nur wenigen Wochen mit nur einem Job schon langweilig geworden. Deshalb gab der Trainer der Basketballer des FC Bayern, der bis zum Ende der Europameisterschaft Mitte September zudem auch Bundestrainer war, am Dienstagabend beim ersten öffentlichen Training seiner Mannschaft im Audi Dome gleich eine Bewerbung ab: als Hallensprecher.
Die Spielervorstellung hat er schon recht ordentlich drauf. Bauermann präsentierte den 370 Fans in der Halle „Je’Keeeeel Foster” und Co. und schwärmte von der neuen Halle. „Ich kann gar nicht sagen, wie sehr wir uns auf die Saison freuen”, sagte Bauermann. Das hat auch damit zu tun, dass spätestens zum Auftakt am 3. Oktober eine Vorbereitung abgehakt werden kann, die alles andere als optimal für die Bayern, die einen Platz in den Top Fünf anstreben, verlaufen ist. Das hat vor allem vier Gründe:
Die Europameisterschaft: Bauermann sowie Robin Benzing, Jan Jagla, Steffen Hamann und Philipp Schwethelm haben bis zum 11. September bei der EM gespielt, die Mannschaft trainiert erst seit knapp zwei Wochen komplett. „Der Chef muss sich und vier Leute integrieren, das ist nicht so einfach”, sagt Vizepräsident Bernd Rauch.
Die Verletzungen: Besonders hart hat es A2-Nationalspieler Bastian Doreth mit einer Knorpelverletzung im Knie getroffen. Er fehlt vier bis sechs Monate. „Mein Herz hat geblutet, als ich das erfahren habe”, sagt Bauermann. Robin Benzing wird laut Sportdirektor Marko Pesic nach seiner Sprunggelenksverletzung in zwei bis drei Wochen zurückerwartet. Auch Je’Kel Foster und Darius Hall fielen zeitweise aus.
Fords Abschied: Mit US-Center Sharrod Ford hatten die Bayern ihren absoluten Wunschspieler auf der Schlüsselposition unter dem Korb verpflichtet. Vor dem Wochenende löste der dann aufgrund privater Probleme seinen Vertrag auf. „Es gibt in Europa keinen Spieler von seiner Qualität auf dem Markt”, sagt Pesic.
Die Niederlage gegen Bamberg: Am Sonntag setzte es gegen den deutschen Meister eine 66:106-Klatsche – gut für die Psyche ist etwas anderes. Pesic: „Wir brauchen noch einige Zeit, bis wir richtig eingespielt sind.”
