American Football: Nicht so super, Bowl!
Das Finale der NFL gewinnen die Seattle Seahawks nach einer einseitigen Partie mir 43:8 – auch die Popstars in der Pausenshow halfen den Denver Broncos nicht.
New York - Dieser Superbowl war vieles, aber sicher nicht super. Zu überlegen waren die Seattle Seahawks, zu schwach die Denver Broncos, zu rabenschwarz war der Tag, den Broncos-Superstar Peyton Manning, der sich mit seinem zweiten Superbowl-Sieg zum König von New York krönen wollte, hatte. Stattdessen verlor er das Spiel fast allein.
Zwei Interceptions, ganz viele miserable Würfe, schon beim allerersten Spielzug verschuldete er einen Safety, der Sattle zwei Punkte schenkte. Das war bereits der Genickbruch für Denver. Die Ebenbürtigkeit bei diesem Superbowl, sie dauerte genau zwölf Sekunden – eben bis zu Mannings erstem schweren Fehler. Es waren auch die schnellste Punkte in der Geschichte des Superbowls. „Davon haben wir uns nie erholt“, gestand Manning, der nun, mit seinen 37 Jahren, überlegt, die Karriere zu beenden.
Das NFL-Finale in der 8000-Einwohner-Gemeinde East Rutherford vor den Toren New Yorks war eine Demütigung, eine Demontage, bei der die Seahawks in der eigenen Offensive noch nicht einmal besonders gut spielten, deren gefürchtete Defensive, aber Denver sezierte, verprügelte, auseinander nahm. Am Ende dieses ungleichen Wettkampfes – eines der einseitigsten in der Superbowl-Geschichte – hieß es 43:8 für Seattle, die sich damit erstmals in der Vereinsgeschichte auf den Football-Thron setzen konnten. Diese Pille ist nicht leicht zu schlucken. Es ist eine riesige Enttäuschung“, sagte Manning, „wir waren einfach nicht gut genug. In keiner Phase.“
Auch das noch eine krasse Untertreibung. Nach dem Spiel musste man sich fragen, wie Denver es überhaupt ins Finale geschafft hat, wie sie das beste Offensivteam der regulären Saison sein konnten. Schon nach wenigen Minuten war aus den Spiel jede Dramatik entwichen, Seattle führte zur Halbzeit bereits 22:0. In der Pause heizten dann die Rock-Supergruppe Red Hot Chili Peppers und Popsuperstar Bruno Mars gewaltig ein, der Funke sprang aber auf Denver auch da nicht über. Kaum wieder angepfiffen, stand es 29:0. „Wir haben uns nicht beirren lassen und einfach unser Spiel durchgezogen“, sagte Seahawks-Coach Pete Carroll. „Wir hatten das Talent, die Trainer, die besten Fans der Liga“, jubelte Spielmacher Russell Wilson, „Wahnsinn! Das war schlicht der Seahawks-Day!“ Der Tag des Fischadlers.
- Themen: