Adidas und Weltverband IAAF beenden vorzeitig Partnerschaft
Herzogenaurach - Der krisengeplagte Leichtathletik-Weltverband IAAF verliert seinen langjährigen Sponsor "Adidas".
Beide Parteien hätten entschieden, "ihre Partnerschaft in beiderseitigem Einvernehmen zum Jahresende 2016 zu beenden", sagte "Adidas"-Sprecher Oliver Brüggen: "Wir möchten der IAAF für die erfolgreiche und professionelle Zusammenarbeit danken und wünschen dem Verband alles Gute für die Zukunft."
2008 hatten die IAAF und der deutsche Sportartikel-Hersteller einen millionenschweren Vertrag abgeschlossen, der ursprünglich noch bis 2019 laufen sollte. "Adidas" wolle der Leichtathletik zwar treu bleiben, allerdings größeren Fokus auf die Zusammenarbeit mit individuellen Athleten legen.
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Bereits im Januar 2016 hatte der britische Fernsehsender BBC mit Bezug auf anonyme Quellen berichtet, dass "Adidas" sich aus dem Vertrag zurückziehen wolle. Offenbar auch wegen des Doping- und Korruptionsskandals um den ehemaligen IAAF-Präsidenten Lamine Diack.
Damals hatten beide Seiten lediglich darauf verwiesen, miteinander "in engem Kontakt" zu stehen. Schon zu diesem Zeitpunkt war über den Einstieg des "Adidas"-Konkurrenten "Nike" spekuliert worden, sollte sich "Adidas" zurückziehen.
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Für den US-Konzern wäre ein Engagement auch deshalb interessant, weil die Freiluft-WM 2021 in Eugene/Oregon, in Nähe der Konzernzentrale stattfindet. Ohne Bewerbungsverfahren und völlig überraschend hatte die IAAF im April 2015 der US-Stadt, Gründungsort des Unternehmens, die WM zugesprochen.
Der aktuelle IAAF-Präsident Sebastian Coe arbeitete zudem bis November 2015 als "Nike"-Markenbotschafter. Erst nach langer öffentlicher Kritik beendete er das Geschäftsverhältnis. Gegen Coe waren im Zuge der WM-Vergabe an Eugene Lobbyismus-Vorwürfe laut geworden, die der Brite allerdings vehement zurückwies.