50. Geburtstag: Schnapsbrenner, Landwirt, Ski-Held
Doppelolympiasieger Wasmeier wird am Montag 50. Er feiert mit einer Radltour
SCHLIERSEE A bisserl steif geht er schon noch, der Markus Wasmeier. Kein Wunder, schließlich wurde dem Doppelolympiasieger von 1994 im Frühjahr bereits das zweite Hüftgelenk eingesetzt. „Ich fühle mich noch fast wie damals, nur an manchen Bewegungen merke ich, dass ich älter werde”, sagt Wasmeier.
Älter wird er wieder am Montag, da wird er ein echter Fünfziger. Den Geburtstag feiert er auf besondere Weise: „Wir starten eine dreitägige Radtour zur Familie meiner Frau nach Südtirol.”
Mit dabei sind Frau Brigitte, die Söhne Markus (20), Lukas (18) und Kilian (16). In Schliersee hat der Urbayer alte Bauernhöfe aus dem 16. Jahrhundert versetzt und liebevoll restauriert. 2005 eröffnete er dort sein Bauernhof- und Wintersport-Museum. „Wir haben im Sommer 100000 Besucher. Ich bin mit 70 Angestellten einer der größten Arbeitgeber im Landkreis”, sagt er. „Ich bin Manager, Bierbrauer, Schnapsbrenner, Wirt, Landwirt, Handwerker, manchmal Baggerfahrer.”
Und eine Ski-Legende. 1985 holte er sensationell WM-Gold, 1987 stand Wasmeier vor dem totalen Weltcup-Triumph in Gesamtwertung, Abfahrt, Riesenslalom, Super-G, doch dann schlug das Schicksal zu: Bruch zweier Rückenwirbel beim Sturz in Furano. Wasmeier schrammte knapp am Rollstuhl. Trotzdem sagt er: „Keine Sekunde habe ich ans Karriereende gedacht. Schlimm war, dass meine Siegerski kaputt waren.”
1994 erhielt Wasi die Chance auf olympischen Lorbeer. Die erste vergab er auf fast peinliche Weise: Platz 36 in der Abfahrt. Sechs Tage später der Super-G. „Ich hätte fast das Rennen verpasst, weil ich so spät eintraf”, sagt er. Dann riss es ihm an einer Flagge die Brille runter, die Mütze rutschte vor die Augen, nach einer Bodenwelle hing er im Spagat – fast das Aus: „Deswegen konnte ich den Sieg kaum fassen.” Es wurde der doppelte Wahnsinn: Zweites Gold im Riesenslalom, in dem er seit der WM 1985 kein Rennen mehr gewonnen hatte.