1860 für Deutschland!

Bei der U19-EM setzt Bundestrainer Horst Hrubesch auf Junglöwen – und zieht Timo Gebhart sogar dem Bayern-Talent Toni Kroos vor.
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Ein Junglöwe, ein Alt-Sechziger und ein Maskottchen: Sven Bender (links) mit Markus Schroth und dem Löwen.
firo/Augenklick Ein Junglöwe, ein Alt-Sechziger und ein Maskottchen: Sven Bender (links) mit Markus Schroth und dem Löwen.

MÜNCHEN - Bei der U19-EM setzt Bundestrainer Horst Hrubesch auf Junglöwen – und zieht Timo Gebhart sogar dem Bayern-Talent Toni Kroos vor.

Es geht um Ehre, Wiedergutmachung, Stolz. Am Montag spielt im tschechischen Pilsen die deutsche Nationalelf gegen Spanien. Gut, es ist nur die U-19-Auswahl, die um 19.30 Uhr (Eurosport live) in ihrem EM-Eröffnungsspiel auf die Iberer trifft. Und trotzdem birgt die Partie eine besondere Brisanz. Natürlich wegen der Finalniederlage für Jogi Löws Team neulich in Wien (0:1). Und weil Spaniens U19 Titelverteidiger und Favorit ist.

Freilich wollen diesmal die Deutschen Europameister werden. Das sagt Timo Gebhart, das Löwen-Talent, das in der U-19-Auswahl als Rechtsaußen den Schweini geben soll. „Unser Ziel ist ganz klar der Titel“, sagt auch Horst Hrubesch, einstiges Kopfballungeheuer vom HSV, Europameister 1980 und jetzt Trainer der U 19. Ihm gefällt es sogar ziemlich gut, dass seine Jungs am Anfang gleich auf Spanien treffen. „Die sind schließlich Titelverteidiger, meine Jungs müssen so gleich mit 100 Prozent ins Turnier einsteigen und müssen von Anfang an alles geben“, sagt Hrubesch, „und wenn sie Spanien hören, müssen sie sowieso nicht mehr extra motiviert werden.“

Das Sechzger-Gerüst

Beim Unternehmen Titelgewinn vertraut Hrubesch dabei ganz besonders auf seinen Löwen-Block, „auf mein Sechzger-Gerüst“, wie Hrubesch sagt. Vier 1860-Spieler stehen im Kader, alle vier sind bei Hrubesch sogar „absolute Stamm- und Führungsspieler“. Neben Gebhart vertraut der frühere Weltklasse-Stürmer auf die Bender-Zwillinge Lars und Sven und auf Verteidiger Florian Jungwirth. Und der, obwohl als einziger aus dem Löwen-Quartett noch ohne Zweitliga-Einsatz, ist auch noch Hrubeschs Kapitän: „Florian ist bei mir von Anfang an dabei und hat sich in dieser Zeit sehr entwickelt. Er ist sehr wichtig fürs Team, ist eine absolute Führungspersönlichkeit. Ich bin mir sicher, dass er sich auch bei Marco Kurz bei 1860 durchsetzen wird."

Vom FC Bayern hat Hrubesch dagegen nur Verteidiger Björn Kopplin nominiert. Dabei wäre auch Bayerns Supertalent Toni Kroos bei der EM spielberechtigt. Hrubesch: „Wir haben nie darüber nachgedacht, Kroos mitzunehmen. Er ist ein Jahr jünger, und bei mir spielt Timo Gebhart auf seiner Position. Und Timo kann und will ich nicht den Platz im Team wegnehmen, auch nicht für einen Kroos. Gebhart ist mein Mann!“ Schließlich habe der Löwen-Zauberlehrling „Fähigkeiten, die nicht jeder hat“.

In München perfekt entwickeln

Hrubesch steht auf seine Löwen. „Vor allem die beiden Benders besitzen eine unglaubliche geistige Reife“, sagt er. „Sie sind viel weiter, als es ihr junges Alter vermuten lässt. Menschlich und fußballerisch. Sie sind keine Kopien. Die kommen durch die Tür und man merkt, dass das Typen sind, keine Kopien von irgendwem.“

Die Löwen-Juwele würden ihn regelmäßig an Thomas Hitzlsperger, den EM-Star, erinnern, so Hrubesch. Der sei mit 19 auch schon so abgeklärt gewesen. Hitzlsperger spielte damals allerdings bereits in England bei Aston Villa, die Benders und Gebhart bei 1860 in Liga zwei. „Das ist kein Problem“, sagt Hrubesch, „Trainer Marco Kurz sorgt dafür, dass sie sich in München perfekt entwickeln können.“

Wenn es nach dem Bundestrainer geht, sollen die Löwen-Talente auch noch so lange wie möglich bei 1860 bleiben. „Ich habe auch davon gehört, dass Hoffenheim Interesse an Timo gezeigt hat“, sagt Hrubesch, „und ich weiß, dass ihm dieses Interesse imponiert hat.“ Allerdings habe Gebhart sich das nicht anmerken lassen. Und außerdem „weiß er, dass der TSV 1860 momentan für ihn genau der richtige Verein ist. Da kann er sich am besten entwickeln."

Marco Kurz wird das mit Freude hören.

Filippo Cataldo

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