„15 Loch lang geschlafen“

Martina Eberl (29) erzählt vom Mama-Sein auf der Tour, Vicki Troeltsch (19) berichtet von ihrem ersten Mal
Annette Wild |
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Abstriche ja, Abschied nein: Martina Eberl-Ellis golft auch nach der Geburt ihrer Tochter weiter.
Bongarts/Getty Images Abstriche ja, Abschied nein: Martina Eberl-Ellis golft auch nach der Geburt ihrer Tochter weiter.

Martina Eberl (29) erzählt im Interview mit der Abendzeitung vom Mama-Sein auf der Tour, Vicki Troeltsch (19) berichtet von ihrem ersten Mal

 

AZ: Frau Troeltsch, Sie haben sich Ihren Start auf Gut Häusern durch einen zweiten Platz beim Turnier der deutschen Clubmeisterinnen erspielt. Wie gehen die Proetten der UniCredit Ladies Open mit Ihnen um? Werden Sie unter deren Profi-Fittiche genommen oder als Amateurin eher belächelt?

VICKI TROELTSCH: Die Profispielerinnen beachten einen gar nicht so. Ich glaube auch nicht, dass sie sich über Amateure freuen, weil theoretisch könnten wir ihnen ja auch einen Cut-Platz wegnehmen.

Frau Eberl-Ellis, was sagen Sie als Profi zur Leistung von Vicki Troeltsch?

MARTINA EBERL-ELLIS: Die Vicki hat super gespielt! Ich hab sie erst vor drei, vier Wochen kennen gelernt. Da hab ich ihr schon gesagt, dass ich ihr die Daumen drücke und auch gerne mit ihr die Einspielrunde spiele, wenn sie Hilfe braucht.

Frau Troeltsch, haben Sie heute Profiblut geleckt?

TROELTSCH: Ich schließe es nicht aus, irgendwann als Golfprofi zu arbeiten. Mein Fokus liegt im Moment aber auf meinem Studium der Pharmazie. Ich möchte erst mal eine sichere, akademische Ausbildung abschließen.

Wie oft kommen Sie neben Ihrem Studium zum Golfen?

Das Studium ist sehr zeitintensiv, es gibt viele Anwesenheitspflichten und Praktika. Am Wochenende bin ich draußen auf dem Platz des GC München und wenn es geht nach der Uni. Jetzt ist es ja noch hell.

Wie lang spielen Sie schon Golf?

Seit ich sechs bin. Meine Eltern spielen Golf, mein Zwillingsbruder auch. Ich bin schon im Kinderwagen über die Anlagen gefahren worden.

Frau Eberl-Ellis, dieses Jahr spielen Sie die German Ladies Open nicht, da Sie im November 2010 eine Tochter bekommen haben. Sie sind aber Turnierbotschafterin und haben vor kurzem eine Golfakademie gegründet. Eigentlich bedeutet eine Babypause doch eine berufliche Auszeit, oder?

EBERL-ELLIS: Ja, das hab ich auch gedacht. Und dann habe ich letztes Jahr im August das Angebot von meinem Heimatclub Eschenried bekommen, eine Golfschule zu gründen – ganz so, wie ich sie mir vorstelle.

Und jetzt hören Sie ganz auf?

Das denken viele. Aber ich habe nie gesagt, dass ich meine Karriere beende. Ich werde definitiv irgendwann wieder spielen, nur wann, das habe ich noch nicht festgelegt. Gestern habe ich ja das ProAm gespielt und muss sagen: Es geht alles noch sehr gut!

Reizt Sie die US-Tour nicht mehr?

Nein, gar nicht. Ich hab meinen Mann hier, meine Familie, meine Freunde, meine Sponsoren. Mein Leben ist sehr auf München gepolt. Ich gehöre hier einfach hin und das ist auch gut so.

Sie haben mal gesagt, dass Sie nicht als Proette ein Baby bekommen möchten, um dann mit einer Nanny von Golfplatz zu Golfplatz zu ziehen. Haben Sie Ihre Meinung inzwischen geändert?

Nein. Ich könnte mir aber vorstellen, dass ich in und um Deutschland herum spiele: Österreich, Schweiz, vielleicht Italien, Holland. Eventuell kann sich mein Mann Urlaub nehmen und mit der Kleinen mitkommen. Ich werde sicherlich nicht wieder die ganze Tour spielen. Australien, Neuseeland – das werde ich nicht mehr machen. Ich hab ja schon nach den zwei Tagen hier, an denen ich meine Tochter nicht gesehen habe, ein schlechtes Gewissen und denke: 'Hoffentlich erkennt sie mich noch!'

Kommen Sie momentan überhaupt noch zum Trainieren?

Nein, gar nicht. Ich hab gestern zum zweiten Mal dieses Jahr 18 Loch gespielt. Das erste Mal haben wir im Urlaub auf Mallorca gespielt. Da hatten wir die Kleine dabei, die hat 15 Loch lang geschlafen. Die letzten drei Loch waren dann etwas anstrengend.

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